Landeshauptstadt: SPD hebelt Stadt-Konzept aus
Neue Vorschläge für Management und Marketing der Schiffbauergasse
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Neue Vorschläge für Management und Marketing der Schiffbauergasse Von Sabine Schicketanz Berliner Vorstadt - Das Konzept der Stadt für Betrieb und Marketing des Kulturstandorts Schiffbauergasse könnte bald in den Papierkorb wandern: Die Potsdamer SPD-Fraktion hat, nachdem der Finanzausschuss jüngst das städtische Konzept stoppte, eigene Vorschläge gemacht. Die wichtigsten Änderungen: Das Marketing für die Schiffbauergasse soll per Ausschreibung vergeben werden und die Stelle des städtischen Sonderbeauftragten für den Kulturstandort, Martin Schmidt-Roßleben, wird gestrichen. Diese Vorschläge will die SPD-Fraktion erstmals heute Abend als so genannten Änderungsantrag im Finanzausschuss präsentieren. Eine Mehrheit im Ausschuss für die neue Konzeption ist nach PNN-Informationen wahrscheinlich. Endgültig muss aber die Stadtverordnetenversammlung über das Konzept entscheiden. Am städtischen Entwurf seien vor allem „die unklare Aufgabenaufteilung und die daraus resultierenden Verantwortlichkeiten“ zu kritisieren, so der SPD-Fraktionschef Mike Schubert. Zudem sei nicht zu akzeptieren, dass im Marketingkonzept der Stadt „keine einzige Maßnahme konkret mit Art, Zeitpunkt und Kosten“ benannt werde. Dieses Konzept habe seinen Namen nicht verdient. Die SPD will dabei bleiben, dass bis zum Ende der Bauarbeiten am so genannten Zentrum für Kultur und Soziokultur (ZKS) in der Schiffbauergasse der Sanierungsträger als Treuhänder der Stadt und danach die städtische GmbH Kommunaler Immobilienservice (KIS) mit dem Standortmanagement betreut werden. Das Management soll Planung, Verwaltung, Bewirtschaftung und Vermietung der Gebäude umfassen. Dass dies Geld kostet, müsse aber kalkuliert werden – das Konzept der Stadt hatte von den städtischen Unternehmen quasi kostenfreie Leistungen erwartet. Laut Rechnung der SPD auf Basis der Kostenschätzungen der Stadt kostet das Management bereits im kommenden Jahr 840 300 Euro, diese Summe steigt in 2007 auf 159 300 Euro und bis 2010 auf 308 300 Euro. Für das Marketing wollen die Sozialdemokraten eine Ausschreibung auf Basis des Konzepts „Marketingstrategien und Dachmarke für den Standort Schiffbauergasse“. Daran könnten sich auch die freien Kulturträger am Kulturstandort einzeln oder als Marketinggemeinschaft beteiligen. Für das Marketing will die SPD Kosten von 120 000 Euro veranschlagt wissen – die Stadt hat dafür bisher nur 90 000 Euro eingeplant. Die Mittel sollen an den Gewinner der Ausschreibung gehen, allerdings über so genannte „leistungsgebundene Verträge“, in denen die Marketingaktionen und die jährlich zu erreichende Zuschauerzahl festgeschrieben sind. Der Sonderbeauftragte sei mit der Marketing-Ausschreibung nicht mehr nötig, so die SPD. Es müsse zwar eine Koordinierung geben, aber „die Kosten dafür sind deutlich reduzierbar“. Geschwächt scheint mit dem SPD-Konzept auch das Vorhaben von Oberbürgermeister Jann Jakobs, eine neue Kultur GmbH zu gründen. Sie sollte schließlich auch die „Dachmarke Schiffbauergasse“ übernehmen.
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