Landeshauptstadt: SPD sucht Platzeck-Stimmen
Brandenburgs Sozialdemokraten setzen auf ihren Spitzenmann
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Brandenburgs Sozialdemokraten setzen auf ihren Spitzenmann „Unser Ministerpräsident“, lautet die Melodie, nach der die SPD die Wähler zum Tanzen bringen will. Matthias Platzeck in der Werkstatt mit einem Meister und zwei Lehrlingen: „Gemeinsam für mehr Arbeit“. Ein wenig kleinteilig ist das schon. Aber die Botschaft soll lauten: der Ministerpräsident kümmert sich. Er geht auch in die Schule und trifft es hier viel angenehmer als im wirklichen Leben: Ein Lehrer mit fünf Kindern sind da versammelt. Wo gibt es das in Brandenburg? Aber Platzeck wirkt entspannt, sympathisch, und darauf kommt es der SPD an. Ob genügend nach Arbeit und Bildung suchende Wähler sich davon becircen lassen? Richtig zur Sache geht das Porträt: „Platzeck. Einer von uns“. Das soll heißen, er ist kein Wessi wie sein Herausforderer von der CDU. Und: Nicht nur die PDS hat Leute mit DDR-Biografie: Den besten davon hat die SPD, und der soll Ministerpräsident bleiben. Warum taucht Stolpe nicht auf? Seit er dem Kabinett Schröder angehört, ist er nicht mehr „einer von uns“, sondern einer von denen, die Hartz IV in für Ossis ungeeigneter Variante zu verantworten haben – abgesehen vom Maut-Debakel. Am klarsten sagt es die SPD mit einem Plakat ohne Foto auf blauem Grund. „Brandenburg wählt: Matthias Platzeck“. Die Lage ist nicht so, dass die SPD in den Wahlkreisen an Nr. 1 steht. Also ist mit grellem Rot eingestempelt: „Zweitstimme ist Platzeck-Stimme“. So ist es. Die SPD will sich retten, indem sie ihren Spitzenmann im Amt hält. Ihn stellt sie zur Wahl und nicht sich selber. Die ebenfalls nach Zweitstimmen schielenden Grünen werde das Nachsehen haben. Die anderen Plakate kann die SPD vergessen: „Gerechter Lohn für gute Arbeit. Leistung muss sich lohnen“ kann sie wie das über die „Kreativen Köpfe“ einstampfen. Das zieht zurzeit nicht in Brandenburg.
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