Landeshauptstadt: SPD will Schnellbusse nach Werder Neuer Vorstoß für attraktiveren Nahverkehr
Potsdam/ Werder - Schnellbusse zwischen Potsdam und Werder sowie nach Groß Glienicke: Mit dieser neuen Idee will die Potsdamer SPD das Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen. Dazu kündigten die Sozialdemokraten am Montag einen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am 6.
Stand:
Potsdam/ Werder - Schnellbusse zwischen Potsdam und Werder sowie nach Groß Glienicke: Mit dieser neuen Idee will die Potsdamer SPD das Umsteigen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen. Dazu kündigten die Sozialdemokraten am Montag einen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am 6. November an.
Vorbild sollen schon bestehende Schnellbusstrecken von Potsdam nach Teltow sowie von Berlin nach Teltow sein. Das neue Angebot könnte zur Entlastung der stark frequentierten Strecken nach Werder und Groß Glienicke genutzt werden, so die SPD. Es gehe vor allem um attraktivere Fahrzeiten, hieß es – durch die Beschränkung auf wenige zentrale Haltestellen und ein Ausweichen auf weniger frequentierte Straßen sollen die Busse schneller vorankommen als im öffentlichen Nahverkehr sonst üblich. Potsdams SPD-Chef Mike Schubert sagte, eine schnellere Busverbindung nach Werder könnte zudem einen positiven Nebeneffekt für die fast fertige Blütentherme haben: „Das kann beim Erreichen der geplanten Gästezahlen des Bades in Werder helfen.“
Der Werderaner SPD-Vorsitzende Robert Dambon begrüßte den Vorstoß. „Das kann eine echte Alternative für die Pendler sein, die morgens vor Potsdam im Stau stehen.“ Die Haltepunkte des Schnellbusses sollten in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Kommunen festgelegt werden. Zurückhaltender äußerten sich die Potsdamer Stadtverwaltung und der Vip-Verkehrsbetrieb. Die Umsetzbarkeit des SPD-Vorschlags lasse sich derzeit nicht bewerten, sagte Stadtsprecher Markus Klier. Vip-Sprecher Stefan Klotz sagte, Ideen zur Beschleunigung des Nahverkehrs seien zu begrüßen. Konkret geprüft werde, wenn die Stadt und der Landkreis dies beschließen und finanzieren.
SPD-Chef Schubert sagte weiter, auch Schnellbusse könnten nur ein erster Schritt sein, um die Verkehrslage zu entspannen. Bereits im September hatten die Stadtverordneten auf Antrag der SPD beschlossen, ein anderswo bereits erfolgreich praktiziertes Regio-Stadtbahn-Modell für die Landeshauptstadt zu prüfen. Demnach könnten Straßenbahnlinien auf Gleisen der Deutschen Bahn bis ins Umland verlängert werden und so umsteigefreie Direktverbindungen für Pendler entstehen. Hintergrund ist die angespannte Verkehrssituation in Potsdam. Für Beschwerden aus dem Umland sorgten etwa die 2012 eingeführte Pförtnerampeln, die zu Rückstaus vor der Stadtgrenze führen, die teilweise bis nach Geltow reichen.
Auch zu diesem Thema treffen sich heute Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Vertreter aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark im Potsdamer Stadthaus. Zugleich wollen sie gemeinsam eine Mobilitätsagentur gründen, die alle Verkehrsangebote der Stadt und des Landkreises Mittelmark übersichtlich darstellen und Arbeitgebern und -nehmern in Potsdam und im Umland beraten soll, welche Alternativen zum Auto möglich sind. HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: