Babyleiche: Speicheltest bislang ohne Erfolg
Nach dem Fund einer Babyleicher vor rund einem Jahr gibt es bislang keine Spur zur Mutter. Die Polizei sucht jetzt auch per Speicheltest. Das kleine Mädchen war im vergangenen Jahr einen Tag vor Heiligabend in Potsdam ausgesetzt worden.
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Potsdam-West - Fast ein Jahr ist es her, dass in Potsdam eine Babyleiche gefunden wurde. Von der Mutter des Mädchens fehlt jede Spur. Jetzt versucht die Polizei, sie per Speicheltest zu finden. Nachdem der Fall Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ war, gingen zahlreiche Hinweise bei der Polizei ein, „die aber bisher nicht den entscheidenden Durchbruch brachten“, sagte ein Polizeisprecher. Deshalb setzen die Ermittler auf den freiwilligen Speicheltest bei Frauen, die zur Tatzeit hochschwanger gewesen sein könnten. Bislang gab es keine Übereinstimmung mit den Spuren vom Fundort des Kindes. Zudem hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 10 000 Euro für Hinweise ausgesetzt. „Es ist aber nicht zwingend davon auszugehen, dass die Mutter die Tat begangen hat“, sagte ein Polizeisprecher. Die Mutter könne auch zum Täter in dem Tötungsermittlungsverfahren führen.
Die Leiche des Mädchens war 2011 einen Tag vor Heiligabend in einem Garagekomplex in der Kantstraße gefunden worden. Die Obduktion ergab, dass das Baby in der Nacht zum 23. Dezember geboren wurde, sogar lebensfähig war, aber nach der Geburt getötet und später an dem Garagenkomplex abgelegt wurde. Es gab Spuren von Gewalt, die zum Tod geführt haben könnten. Aus einem blutverschmierten Handtuch konnten DNA-Spuren gewonnen werden. Der Hinweis auf ein schwarzes Fahrzeug, das zur Tatzeit gesehen worden war, brachte die Ermittler bislang nicht auf die entscheidende Spur.
Der Fall hatte tiefe Bestürzung in Potsdam ausgelöst. Für die Leiche des kleinen Mädchens wurde eine Grabstätte geschaffen. Es wurde im Februar auf dem Bornstedter Friedhof unter großer Anteilnahme beigesetzt. Die Gemeinde wollte dem Kind einen ordentlichen Abschied gestalten – und einen Gedenkort schaffen. Das ist aus Sicht von Friedhofsleiterin Jutta Erb-Rogg gelungen: „Ich bin überwältigt von der Resonanz.“ Das Grab mache Menschen neugierig und lasse sie innehalten. „Manche legen eine Rose hin. Manchmal ist es auch nur eine Kastanie, die zeigt: Ich war da.“ (mit dpa)
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