Landeshauptstadt: Spendenfreudiger Polizist
DRK ehrte 114 Blut- und Plasmaspender in Potsdam
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Berliner Vorstadt - 1981 war Andreas Bensch noch ein junger Spund, der gern mit seinem Motorrad austestete, was er so drauf hat. Irgendwann aber ließ ihn der Gedanke nicht mehr los, es könnte ein Unfall passieren und dann würde er eine Blutspende benötigen. Der Unfall blieb zum Glück aus, doch aus dem jungen Mann wurde ein eifriger Blutspender der Blutgruppe A, die am häufigsten ist und immer wieder gebraucht wird. Andreas Bensch hat längst die Bestätigung bekommen, wie wichtig das Blutspenden ist. Bei den Geburten der Kinder benötigte seine Frau zweimal Blutspenden und auch im Freundeskreis war der edle Saft schon lebensrettend. Inzwischen ist der 49-jährige Polizeibeamte ein regelmäßiger Plasmaspender, der sich jede Woche einmal anzapfen lässt. Für insgesamt 450 Blut- und Plasmaspenden wurde ihm am Samstag vom Blutspendedienst Ost während einer Festveranstaltung das Ehrenabzeichen in Gold mit Eichenkranz verliehen.
Der Potsdamer Polizist wird im Land Brandenburg nur noch von Hartmut Mach aus Michendorf übertroffen, der es auf über 800 Blut- und Plasmaspenden bringt. Mach (56) hat schon als Schüler mit dem Spenden angefangen. Bei einer Werbeveranstaltung des DRK stellte sich heraus, dass er die seltene Blutgruppe Null negativ hat, die für alle Empfänger verwendet werden kann. Die Bitte, doch regelmäßig Blutplasma zu spenden, fiel auf fruchtbaren Boden. Etwa 40-mal im Jahr lässt sich Mach anzapfen.
114 Blutspender aus dem Bereich des Institutes für Transfusionsmedizin Potsdam und dem nordwestlichen Brandenburg, die bereits 100-mal und mehr Blut oder Plasma gespendet haben, wurden am Samstag erstmals in der Potsdamer Schinkelhalle als Veranstaltungsort ausgezeichnet. Dieser Ort wurde gewählt, so DRK-Sprecherin Annett Smolka, weil man hier gut mit den DRK-Fahrzeugen parken könne und die aufgelockerte Sitzordnung gemütlicher sei.
Der Präsident des DRK-Landesverbandes, Thomas Brozat, lobte das neue Blutspendeinstitut in Potsdam, das sich in den sechs Monaten seines Bestehens bestens bewährt habe. Auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack zeigte sich zufrieden mit der Blutspendetätigkeit, ist aber der Meinung, dass sich die Zahl der regelmäßigen Spender, das sind drei Prozent der Bevölkerung, noch aufstocken ließe. Über 30 Prozent kämen nämlich als Spender infrage.
Der DRK-Blutspendedienst Ost, der die Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen betreut, sichert zu 75 Prozent den Bedarf in der Region ab. Er gibt die Blut- und Plasmaspenden zum Selbstkostenpreis an 50 Kliniken und 20 meist onkologische Arztpraxen im Land Brandenburg ab. Das neue Potsdamer Institut direkt neben dem Klinikum „Ernst von Bergmann“ hat sich sehr schnell zum Zentrum des Blutspendewesens entwickelt, ergänzt durch mobile Blutspendedienste, die das gesamte Flächenland Brandenburg abdecken. Blut kann jeder gesunde Mensch ab 18 Jahre bis zu seinem 71. Geburtstag spenden. Männer dürfen das bis zu sechsmal im Jahr, Frauen nur bis zu viermal. Blutplasmaspenden sind einmal pro Woche möglich. Die beiden Rekordhalter aus Potsdam und Michendorf können also noch tüchtig aufstocken. dif
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