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Von Kay Grimmer: Spendenrekord für Altenhilfe

Erstmals über 100 000 Euro im Jahr für Unterstützung von bedürftigen Senioren gesammelt

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Mit einem Spendenrekord, gestiegener Wahrnehmung in der Bevölkerung und einer Antragszunahme kann die Potsdamer Stiftung Altenhilfe in diesem Jahr aufwarten. Dank einer Erbschaft von über 90 000 Euro und weiteren Überweisungen konnte die Stiftung, die bedürftige Senioren unterstützt, erstmals auf Spendenerlöse von über 120 000 Euro kommen. So gingen durch das traditionelle Lauffest im September über 30 000 Euro ein. Pro gelaufener Runde im Luftschiffhafen-Stadion zahlten Sponsoren einen Euro. Über 2600 Läufer rannten im September mehr als 35 000 Runden. Auch 2011 soll es wieder ein Lauffest Anfang September geben.

Elona Müller-Preinesberger, Sozialbeigeordnete und Vorsitzende des Stiftungskuratorium, zeigte sich vor allem erfreut über die gestiegene Wahrnehmung der städtischen Stiftung. Auch die Zahl der Anträge habe zugenommen, so Müller- Preinesberger. Dazu beigetragen habe auch die Information über die unterstützende Einrichtung im städtischen Netzwerk „Älter werden“, so die Beigeordnete. Jedoch machte Müller-Preinesberger auch den demografischen Wandel für die stärkere Nachfrage von Stiftungsmitteln verantwortlich.

Knapp 5300 Euro aus Erträgen des Stiftungskapitals wurden in diesem Jahr ausgegeben. „16 Anträge wurden positiv beschieden, acht bis zehn Anträge musste abschlägig beschieden werden“, so die Beigeordnete. Gründe waren meist, dass die Bedürftigen zu jung gewesen waren oder das Renteneinkommen kein sozialer Härtefall war. Ein Antrag wollte sein persönliches Vermögen über Stiftungsunterstützung absichern. „Auch das geht natürlich nicht“, so Müller-Preinesberger. Finanziert wurden beispielsweise Zuschüsse beim Kauf einer Waschmaschine und eines Kühlschranks. Unterstützt wurde ferner der Umzug in eine rollstuhlgerechte Wohnung sowie die Finanzierung einer Brille. Erinnern kann sich Müller-Preinesberger auch an einen Antrag einer über 80-jährigen Potsdamerin, die um finanzielle Hilfe beim Kauf von Winterschuhen bat. „Ihre Rente lag 15 Euro über der Grundsicherung – von Gesetz wegen erhielt sie keine weitere staatliche Unterstützung“, so die Beigeordnete. Die Antragstellerin äußerte, sie habe zwar ein paar Winterschuhe, die seine allerdings auch schon zehn Jahre alt. „Das ist der klassische Fall, bei dem die Stiftung Altenhilfe einspringt.“ Normalerweise sage die Sozialgesetzgebung, dass Bekleidungshilfen mit dem Regelsatz abgegolten sind. „Aber bei sehr niedrigen Renten lässt sich kaum etwas zurücklegen, um vernünftige Winterschuhe zu kaufen“, so Müller.

Die Stiftung Altenhilfe wurde 1993 gegründet, um älteren bedürftigen Potsdamern zu helfen, wenn notwendige oder sinnvolle Investitionen die Rente übersteigen. Die Hilfen werden auf Antrag gewährt, über die ein Kuratorium befindet. Die Bedürftigkeit allerdings muss über den Rentenbescheid nachgewiesen werden. Sämtliche Spenden gehen in die Stammeinlage der Stiftung, die mit den diesjährigen Geldgaben derzeit über 260 000 Euro beträgt. Die Auszahlungen bei bewilligten Anträgen werden nur aus den Zinsen bestritten, die Einlage wird nicht angegriffen.

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