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ATLAS: Spender suchen?

Natürlich gäbe es Gründe, den in großen Teilen gesperrten Uferweg am Griebnitzsee aufzugeben, ihn den Eigentümern zu überlassen. Die Summe, die die Stadt bisher für Gerichtskosten und Anwaltshonorar ausgegeben hat, ist immens; dazu kommt der Zeitaufwand.

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Natürlich gäbe es Gründe, den in großen Teilen gesperrten Uferweg am Griebnitzsee aufzugeben, ihn den Eigentümern zu überlassen. Die Summe, die die Stadt bisher für Gerichtskosten und Anwaltshonorar ausgegeben hat, ist immens; dazu kommt der Zeitaufwand. Und doch: Den ehemaligen Postenweg der DDR-Grenztruppen direkt am Wasser entlang spazieren zu können, war und wäre auch im schönen Potsdam ein besonderes Erlebnis. Dazu kommt der historische Hintergrund, die Symbolik: Einst war das Land hier geteilt, jetzt herrscht die Freiheit – wenn es denn so wäre. Vor Ort könnte Weltgeschichte lebendig unterrichtet werden, von der Potsdamer Konferenz über die Teilung Deutschlands und den Mauerbau bis zur deutschen Einheit. Die Stadt ist bislang entschieden: Dass das geht, will sie durchsetzen – auch wenn die Kosten dafür hoch sind. Ob nun der Ansatz, abschnittsweise vorzugehen, ein tragfähiger ist? Zu vermuten ist: nein. Doch um Enteignungen tatsächlich durchzubekommen, muss die Stadt alles, aber auch wirklich alles versucht haben. Bleibt das Problem der hohen Kosten. 13 Millionen Euro sind viel Geld, insbesondere wenn eine Stadt so viel neue Infrastruktur benötigt wie Potsdam. Hier könnte sich die Bürgerinitiative für einen freien Uferweg nützlich zeigen: Vielleicht würden sich Unterstützer, gut betuchte zumal, finden, die das langwierige Vorhaben mit Spenden bedenken.

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