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Zug führt am Nachmittag durch die Innenstadt: Sperrungen in Potsdam wegen Großdemo
Bis zu 8000 Lehrer und Polizisten wollen am Mittwochnachmittag in Potsdam demonstrieren. Es wird deshalb im Innenstadtbereich einige Einschränkungen geben.
- Peer Straube
- Thorsten Metzner
Stand:
Potsdam - Eine Gewerkschafts-Großdemonstration legt am morgigen Mittwoch zum abendlichen Berufsverkehr weite Teile der Innenstadt lahm. Ab etwa 16.30 Uhr werde es im Bereich des geplanten Demonstrationszugs zu Einschränkungen im Tram-, Bus- und im Autoverkehr kommen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Sperrungen betreffen den Bereich Luisenplatz/Schopenhauerstraße, die Charlottenstraße, die Yorckstraße und die Friedrich-Ebert-Straße bis zum Filmmuseum. Die Abschlusskundgebung findet vor dem Fortunaportal des Landtags statt, nach 18 Uhr sei mit einem Ende der Verkehrsbehinderungen zu rechnen, hieß es. Die Sperrungen sollen jeweils nur temporär erfolgen, je nach Fortschritt des Demonstrationszugs. Längere Behinderungen im Vorfeld oder im Anschluss seien nicht geplant, so die Polizei. Autofahrer werden gebeten, den betreffenden Bereich weiträumig zu umfahren.
Bis zu 8000 Teilnehmer werden in Potsdam erwartet
Geplant ist wie berichtet eine Großdemonstration von rund 7000 bis 8000 Lehrern, Polizisten und Forstarbeitern, zu der die Gewerkschaften für Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Polizei (GdP), und die IG Bau-Agrar-Umwelt als Vertreter der Landesforstbeschäftigten aufgerufen hatten. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, beispielsweise Entlastungs- oder Teilzeitmodelle für ältere Beschäftigte. Zuvor waren Verhandlungen mit Brandenburgs rot-roter Landesregierung gescheitert, weil diese keine Spielräume dafür sieht, obwohl es dem Land finanziell so gut geht wie zuletzt vor 26 Jahren.
Die Gewerkschaften, die die Interessen von rund 8000 Polizisten und 18 000 Lehrern in der Mark vertreten, wollen mit der Demonstration ein „deutliches Warnsignal“ an die Regierung richten. Notfalls werde das Thema bis zur nächsten Landtagswahl im Jahr 2019 getragen, hatte GEW-Chef Günther Fuchs erklärt. Zwar habe die Regierung mehr Geld für Bildung ausgegeben, neue Lehrerstellen geschaffen und den Personalabbau bei der Polizei gestoppt. Für die langjährigen Bediensteten habe sich dadurch aber nichts verbessert. Die Besoldung gehöre zu den schlechtesten in ganz Deutschland, kritisieren die Gewerkschaften. Zudem sei die Arbeitsbelastung extrem groß, was einen hohen Krankenstand zur Folge habe. Die Gewerkschaften fordern daher neue Arbeitszeitmodelle, damit etwa ältere Angestellte keinen Schichtdienst mehr leisten müssten.
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