Landeshauptstadt: Spiderman, Cowboys und ein Löwenbaby
Helden zum Anfassen: Rund 6 000 Besucher kamen zur „Langen Filmparknacht“ nach Babelsberg
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Meterhohe Flammen, gewagte Stunts und jede Menge Filmhelden konnten die Besucher des Babelsberger Filmparks am vergangenen Wochenende auf der „Nacht der Helden“ hautnah miterleben. Ein Treffen mit Darth Vader, dem Bösewicht der Star-Wars-Saga, ein kurzes Fachgespräch mit Spiderman, Musik von den „Berlin Blues Brothers“, eine Schießerei wie im Wilden Westen – am Samstagabend war im Filmpark beinahe alles möglich. 6 000 Menschen folgten der Einladung laut Filmpark.
Eine ganzer Heldentross, angeführt von Spiderman und Captain America, zog sich während der „Parade der Filmhelden“ auf der Hauptallee im Filmpark entlang. Unter ihnen Star-Wars-Bösewicht Darth Vader, aber auch eine ganze Star-Trek-Abordnung, gefolgt von irdischen Rittern und anderen Figuren aus dem Mittelalter. Als sich die irdisch-außerirdische Armada dann auf einer Bühne vorstellte, schlugen die Herzen so mancher Science-Fiction- und Mittelalter-Fans höher – und auch Trekkies kamen auf ihre Kosten.
Selbstgefertigte Uniformen und hölzerne Lasergewehre, anscheinend originalgetreu bis ins Detail, konnte man bei den Laiendarstellern bewundern. „Wir müssen alles selber bauen, weil es sonst unbezahlbar ist“, sagte einer der Star-Trek-Rollenspieler und zeigte stolz sein aus einfachen Magneten und einem kleinen Stück Metall hergestelltes Rangabzeichen. Sein Uniformoberteil sei früher übrigens eine Kochjacke gewesen, erklärte er.
Wesentlich bodenständiger ging es indes bei der Tiershow zu: Mit dem Löwenbaby Joy konnte Moderator Jörg Degner zur Filmnacht einen ganz besonderen Gast begrüßen. Sechs Monate alt und doch schon 40 Kilogramm schwer ist das Raubtierjunge und damit fürs Kuscheln schon längst zu gefährlich. Noch könne man das Tier an einer Leine in der Show vorführen, so Degner. Doch bereits in zwei Monaten werde Joy keinen Menschen mehr so einfach an sich heranlassen. Schon jetzt, so Degner, müsse er mit dem Tier vorsichtig umgehen. Ursprünglich sei der Löwe aus Holland gekommen. Aufgrund unglücklicher Umstände habe er mit der Flasche aufgezogen werden müssen. Nun sei das Tier in der Filmtierschule von Gerhard Harsch zu Hause.
Weniger spektakulär, aber nicht minder unterhaltsam waren die übrigen Tiere, die Degner mit Unterstützung der Tierpflegerin Claudia Blume dem Publikum präsentierte. Ein Hund, der auf Kommando filmreife Einlagen ablieferte, war ebenso dabei wie eine furchteinflößend aussehende, aber laut Degner völlig ungefährliche Schlange. Makaber wurde es, als das Huhn der Show zu den weltberühmten Klängen von „Spiel mir das Lied vom Tod“ freiwillig in den Ofen auf der Bühne wanderte. Doch es wäre freilich keine Show, wenn das Federvieh die Prozedur nicht doch überleben würde.
Auch der Vulkan auf dem Filmparkgelände war am Samstag bis Mitternacht aktiv. Während der Stuntshow und der Premiere der Hero-Show spuckte er jede Menge Feuer. Dabei forderten die Shows fast alle Sinne der Zuschauer. Nicht nur, dass atemberaubende Aktionen zu sehen waren, auch rumste und knallte es ordentlich in der modernen Arena, über die sich schnell ein gewisser Brandgeruch legte. Und wenn der Pyrotechniker so richtig den Gashahn aufdrehte und meterhohe Flammen auf der Bühne entfachte, wurde selbst den Zuschauern in den hinteren Reihen kurzzeitig ganz warm.
Packend waren auch die wilden Autofahrten und Motorradstunts, mit denen die Stuntleute – darunter zwei Frauen – das Publikum in ihren Bann zogen: Meterweite Sprünge mit dem Motorrad oder Stuntman-Flüge von der Motorhaube über den Beton auf eine Sprungmatte, dicht neben der ein Feuer loderte. In der Hero-Show-Premiere trieben sich die Stunt-Helden der Filmparkcrew und die Akrobaten der Flying Steps Company gemeinsam schließlich zu artistischen Höchstleistungen.
Das Publikum zeigte sich beeindruckt von den Stunteinlagen. Für den neunjährigen Erik aus dem niedersächsischen Hodenhagen, der zur Zeit mit seiner Familie in Berlin Urlaub macht, war die Stuntshow „einfach cool“. Der 12-jährige Tim aus der Nähe von Bielefeld fand insbesondere die Motorradstunts „ganz fetzig“. Etwas andere Akzente setzte hingegen der 22-jährige Stephan aus Stuttgart. Auf die Frage, was ihm denn nun am besten in der Stuntshow gefallen habe, antwortete er: „Ganz ehrlich, ohne dass jetzt meine Freundin dabei ist: die Frauen.“
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