FILMREIF: „Spiel der Träume“: Eine wahre Geschichte

Die Story klingt nach einer Mischung von „Slumdog Millionär“ und „Cool Runnings“: Slumbewohner aus Sri Lanka geben sich als Handball-Mannschaft aus, um sich ins reiche Europa abzusetzen. Die Hochstapelei, die Produzent Uberto Pasolini („Ganz oder gar nicht“) in seinem Regiedebüt „Spiel der Träume“ mit Laiendarstellern inszenierte, hat sich 2004 wirklich ereignet – und ist nicht nur im bayrischen Wittislingen, wo die Sportler verschwanden, bis heute Stadtgespräch. Auch Potsdamer haben damals indirekt Fluchthilfe geleistet: Sportstudent Björn Rupprecht trainierte das Team und organisierte mit seinem Vater, Bildungsminister Holger Rupprecht, materielle Unterstützung. Das Filmbüro Potsdam half mit Lehrvideos, Klaus Ott vom Intersport in der Brandenburger Straße sponserte Schuhe: „Björn hatte eine Liste mit den Schuhgrößen der Spieler gemacht“, erinnert sich Holger Rupprecht: „Es war abenteuerlich.“ Als er von der Flucht erfuhr, sei ihm gleich klar gewesen, dass die Story filmreif ist. Eine Geschichte, „die erzählt werden muss“, glaubt auch Produzent Henning Molfenter von Studio Babelsberg Motion Pictures: „Kino öffnet nicht oft die Tür zu einer anderen Welt, diesmal wird es uns gelingen“, war er sich schon während des Drehs in Potsdam 2007 sicher. Die Komödie wurde bei der Weltpremiere in Venedig begeistert aufgenommen und startet am Donnerstag in Deutschland. jaha