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Ratlose Anführer. Pascal Hens (links) und Holger Glandorf.

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Sport: Spiel um alles oder nichts

Nis - Geradeaus statt nur vorbei: Vor dem „Alles-oder-nichts-Spiel“ gegen Mazedonien hat Handball-Bundestrainer Martin Heuberger ein Trickwurf-Verbot für seine Spieler angeordnet. Mit einfachen Toren soll die Mannschaft am heutigen Dienstag (18.

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Nis - Geradeaus statt nur vorbei: Vor dem „Alles-oder-nichts-Spiel“ gegen Mazedonien hat Handball-Bundestrainer Martin Heuberger ein Trickwurf-Verbot für seine Spieler angeordnet. Mit einfachen Toren soll die Mannschaft am heutigen Dienstag (18.15 Uhr/ARD) im vorentscheidenden Gruppenspiel das drohende EM- und Olympia-Aus verhindern.

„Das ist Kopfsache. Wir dürfen keine Heber und Dreher mehr machen. Das geht in unserer Situation nicht“, sagte Heuberger am Montag einen Tag nach der 24:27-Auftaktpleite im serbischen Nis gegen Tschechien. „Die Tschechen haben es uns vorgemacht: Die sind mit dem Ball ins Tor gesprungen.“ Selbst Kapitän Pascal Hens war gegen die Tschechen mit einem Dreher gescheitert und musste sich einiges vom Bundestrainer anhören. „Da muss er dem Torhüter auch mal den Scheitel ziehen“, forderte Heuberger. Mit seiner Maßnahme traf er zumindest bei Spielmacher Michael Haaß auf offene Ohren. „Da hat er wahrscheinlich Recht“, sagte der Göppinger.

Gegen Mazedonien geht es für die deutsche Mannschaft schon um alles. „Jetzt haben wir eine Situation, die wir nicht wollten“, meinte Horst Bredemeier. Dennoch hat er weiter Vertrauen in Heuberger und seine Spieler. „Ich traue der Mannschaft zu, dass sie das wegsteckt und dass wir am Dienstag neu über das Turnier diskutieren“, erklärte der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB). In der Einschätzung war er sich einig mit Heiner Brand. „Noch ist nichts verloren: Die Mannschaft hat noch die Möglichkeit, sich zu steigern und dem weiteren Turnierverlauf einen positiven Aspekt zu geben“, sagte der ehemalige Bundestrainer und DHB-Manager. Er erwartet gegen Mazedonien einen Befreiungsschlag.

Der Druck auf die deutsche Mannschaft ist nach dem phasenweise erschreckenden Auftritt gegen Tschechien gewachsen. Ein weiterer Patzer würde unweigerlich alle Olympia-Träume platzen lassen. Dies wäre historisch, denn noch nie fand ein olympisches Handball-Turnier ohne eine deutsche Männer-Mannschaft statt. Und es wäre ein Tiefpunkt fünf Jahre nach dem WM-Titel. Bei einer Niederlage gegen die Mazedonier, die sich gegen den WM-Vierten Schweden ein 26:26 erkämpften, droht auch das Vorrunden-Aus – auch das hat es bislang bei einer EM noch nicht gegeben. dpa

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