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Landeshauptstadt: Sportart „Zur Arbeit fahren“
Potsdamer gewinnt bei einer Aktion von AOK und ADFC den Hauptpreis
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Steil ist der Weg hinauf zum Geoforschungszentrum auf dem Telegrafenberg. Michael Gabriel, Ingenieur für organische Geochemie, fährt ihn fast jeden Tag mit dem Rad; auch heute, am 25. November, bei Temperaturen knapp über Null. „Ich wohne in Teltow und fahre hin und zurück zusammen etwa 40 Kilometer“, meint Gabriel. Bei diesem Pensum musste sich der 41-Jährige natürlich keine Extra-Anstrengungen auferlegen, um gestern auf dem Telegrafenberg einen der Hauptpreise der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ entgegenzunehmen: Ein Tourenrad einer renommierten Fahrrad Manufaktur im Wert von 500 Euro.
Für die von der AOK und dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) veranstaltete Aktion haben in diesem Sommer 161 Teilnehmer in die Pedale getreten, um auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni mindestens 20 Tage lang auf Auto, Busse oder Bahn zu verzichten, die Umwelt zu schonen und etwas für die Gesundheit zu tun. Von Juni bis August legten sie dabei 71 209 Kilometer zurück; über 1200 Kilometer davon gehen auf das Konto von Michael Gabriel.
„Vielen Berufstätigen fehlt oft die Zeit oder schlichtweg die Lust, nach der Arbeit noch Sport zu treiben. Wir wollten dazu ermuntern, den Arbeitsweg für ein kleines Fitnesstraining zu nutzen. Radeln aktiviert den Kreislauf und mobilisiert schonend Muskeln sowie Gelenke“, erläutert AOK-Niederlassungsleiterin Andrea Löwe. Die Teilnehmer konnten entweder einzeln oder als Team an der Aktion teilnehmen; weitere Preise waren unter anderem Fahrradhelme oder Freikarten für das Tropical Island.
Auch Adelheid Martin, Landesvorstand des ADFC Landesverbandes Brandenburg e.V. begrüßte die Gesundheitsinitiative, die seit 2005 in Brandenburg läuft: „Wir hoffen durch solche Aktionen, auch die Politik auf die Bedürfnisse der Radfahrer aufmerksam zu machen, etwas was die Verbesserung der Radwege angeht.“ Gabriel bestätigt dies: „Wenn ich morgens auf der Großbeerenstrasse zu Arbeit fahre, kommt es mir vor, als wenn ich mit einem Schlagloch-Suchgerät unterwegs bin!“ Vielleicht fährt es sich mit dem Tourenrad demnächst etwas besser. Sein altes Rad wolle er trotzdem weiterfahren, so Gabriel, obwohl das gewonnene Fahrrad nun schon sein Viertes ist. Erik Wenk
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