Landeshauptstadt: Spritpreis: Bustickets nicht teurer
Wegen steigender Treibstoffkosten will ViP Busbetrieb optimieren / Taxifahrer müssen Preise erhöhen
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Trotz der steigenden Spritkosten bleiben die Ticketpreise für Busse und Bahn vorerst gleich. Zumindest in Potsdam. Er wolle nicht die Fahrgäste verschrecken, die wegen der hohen Diesel- und Benzinkosten überhaupt erst auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen sind, erklärte der Chef des Potsdamer Verkehrsbetriebs ViP, Martin Weis, gestern auf PNN- Anfrage. Aber auch der ViP, der eine eigene Tankstelle für seine Busse hat, sei von den hohen Dieselpreisen betroffen: Rund 300 000 Euro mehr als noch 2007 müsse sein Betrieb für den Kraftstoff in diesem Jahr ausgeben, sagte Weis.
Dafür habe der Verkehrsbetrieb in diesem Jahr aber eben auch mehr Kunden gewinnen können. Das fange einen Teil der hohen Dieselkosten wieder auf. Außerdem habe der ViP die Instandhaltung der Busse optimiert. 31 Busse hat der ViP im Einsatz. Elf davon hat er im Mai gegen neuere, kraftstoffsparende Modelle ausgetauscht. Ob der Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg die Fahrpreise für den Regionalverkehr halten kann, hält Weis allerdings für fraglich. Der Regionalverkehr lebe hauptsächlich vom Schülertransport. Die Schülerzahl steige nicht an, also auch nicht die Zahl der Fahrgäste. Optimierungsversuche unternimmt auch das Potsdamer Dampferunternehmen „Weisse Flotte“. Die zehn Fahrgastschiffe verbrauchten rund 250 000 Liter Schiffsdiesel pro Jahr. Die Kosten dafür hätten sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, sagte Weisse Flotte-Chef Jörg Winkler. Auf den Fahrkarten-Preis könne er diese Kosten nicht umlegen. Die neuen Fahrpläne samt -preise gelten bis Dezember, daran wolle er nichts ändern. Aber es sei möglich, dass auch er seine Preise erhöhen müsse. Zunächst will er aber abwarten und die eine oder andere Fahrt wegfallen lassen, um seine Schiffe besser auszulasten.
Die Taxi-Branche bekommt die steigenden Sprit-Kosten besonders zu spüren. In den vergangenen vier Jahren seien sie um 60, 70 Prozent gestiegen, die Fahrgastpreise aber gleich geblieben, erklärte Ralf Günther aus dem Vorstand des Taxiverbandes Brandenburg. 1,25 Euro zahlen Taxikunden in Potsdam pro Kilometer. „Eine angemessene Erhöhung ist notwendig, um das Gewerbe wirtschaftlich aufrecht zu erhalten, um die Betriebe vor der Insolvenz zu schützen“, erklärte Günther den PNN. Über eine Änderung der Tarife müssen allerdings erst die Stadtverordneten abstimmen. Vor der politischen Sommerpause werde das wohl nicht mehr geschehen, sagte Günther. Mit der Stadtverwaltung habe er aber bereits darüber gesprochen. just
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