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Foulspiel der Potsdamer Antifa: Sprühattacke gegen Sportanlage Am Stern

Am Stern - Beim Fußballverein Fortuna Babelsberg herrscht Empörung über die Potsdamer Antifa: Unbekannte haben auf der von dem Verein genutzten Sportanlage in der Newtonstraße in Großbuchstaben das Wort „Naziunterstützungsverein“ gesprüht. Der Verein geht davon aus, dass Linksextremisten dahinterstecken.

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Am Stern - Beim Fußballverein Fortuna Babelsberg herrscht Empörung über die Potsdamer Antifa: Unbekannte haben auf der von dem Verein genutzten Sportanlage in der Newtonstraße in Großbuchstaben das Wort „Naziunterstützungsverein“ gesprüht. Der Verein geht davon aus, dass Linksextremisten dahinterstecken. Der Platz selbst ist in jüngster Zeit schon mehrfach angegriffen worden.

Den Vorfall selbst bemerkte laut Polizeisprecherin Ingrid Schwarz ein Platzwart am Sonntagmorgen. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt. Fortuna-Schatzmeister und Vorstandsmitglied Gert Laßmann sagte, es sei ihm „völlig schleierhaft, warum unser Verein in die Naziecke gestellt wird“. So sei Fortuna am Bundesprogramm „Integration durch Sport“ beteiligt, viele Kinder in den Jugendmannschaften hätten einen Migrationshintergrund.

Allerdings wird der Verein von Potsdamer Antifa-Gruppierungen kritisiert. Es geht dabei um einen Torwart in der zweiten Männermannschaft namens Mario Sch.: Er wurde nach PNN-Informationen vor 2008 in mehr als 20 Fällen – teils als Täter, teils als Beteiligter – in Zusammenhang mit rechtsextremen Propagandadelikten oder Körperverletzung von der Polizei registriert. Danach war er aber nicht mehr auffällig. Schon vor zwei Jahren hatte er den PNN erklärt, er habe mit „der Sache“ – also der rechten Szene – nichts mehr zu tun. Damals war bereits der Cheerleader-Verein Potsdam Panthers, bei dem Sch. auch Mitglied ist, von der Antifa scharf angegriffen worden. Zuletzt hieß es nun in einer Antifa-Publikation vom Februar – unter Verweis auf Sch., die Panthers sowie Fortuna Babelsberg –, trotz wiederholter Hinweise könnten „Nazis“ wie Sch. „weiter ungehindert ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen“. Auch die Panthers hatten Vorwürfe gegen Sch. stets zurückgewiesen.

Fortuna-Sprecher Laßmann sagte, im Verein falle Sch. durch großes Engagement auf. Kein einziges Mal habe er erlebt, dass der Torwart mit rechtsextremen Meinungen agitieren wollte. Bisher habe der Verein von der Antifa auch lediglich anonyme schriftlich Mitteilungen erhalten. „Wenn es ein Problem gibt, sollte man das gemeinsam an einem Tisch besprechen, dazu stehen wir gern bereit – aber so kommen wir nicht weiter“, so Laßmann. Mit Sprühattacken wie vom Wochenende würden sämtliche 400 ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins in eine Art Sippenhaft genommen – zumal der Platz in der Newtonstraße auch von Schulen genutzt werde.

Bereits Mitte April hatten Unbekannte den Sportplatz demoliert – allerdings ohne politische Bekenntnisse zu hinterlassen. Auf Fotos waren zerschnittene Tornetze und zwei kaputt getretene Trainerbankhäuschen zu sehen. Ob es einen Zusammenhang zum jüngsten Vorfall gibt, blieb am Montag unklar. Die Stadtverwaltung, die die Anlage verwaltet, teilte mit, die aktuellen Schmierereien würden auf Kosten der Allgemeinheit entfernt: „Es ist bedauerlich, dass in diesem Fall nicht das direkte Gespräch mit dem Verein gesucht wird, sondern wieder Hunderte Mitglieder pauschal einem Generalverdacht unterliegen.“ Henri Kramer

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