Landeshauptstadt: „Sputnik“ und „Olga“ rufen um Hilfe Alternatives Hausprojekt braucht tausende Euro
Innenstadt - Hilferuf aus der Charlottenstraße 28: Das alternative Wohn- und Kulturprojekt benötigt kurzfristig mehrere tausend Euro. Das teilte gestern der Trägerverein für das Haus, der Neue Farben e.
Stand:
Innenstadt - Hilferuf aus der Charlottenstraße 28: Das alternative Wohn- und Kulturprojekt benötigt kurzfristig mehrere tausend Euro. Das teilte gestern der Trägerverein für das Haus, der Neue Farben e.V., mit. „In der vergangenen Woche haben wir ein Ultimatum vom Sanierungsträger Potsdam erhalten, bis zum Freitag einen Erbbaupachtvertrag zu unterschreiben“, heißt es in einem Schreiben des Vereins. 25000 Euro müsse der Verein aufbringen, falls der Vertrag unterzeichnet werde. Zusätzlich müssten 40 000 Euro Direktdarlehensverträge und für 50 000 Euro Bürgschaften für Kreditverhandlungen vorhanden sein. „Mit der Pistole auf der Brust müssen wir uns nun gemeinsam entscheiden, ob wir das Abenteuer Erbpachtvertrag eingehen oder nicht“, so der Neue Farben e.V. Für gestern Abend lud der Verein kurzfristig zu einem Unterstützertreffen. In der Charlottenstraße 28 sind unter anderem der linksalternative Buchladen „Sputnik“ und das beliebte Szene-Café „Olga“ untergebracht.
Nach einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordneten verhandeln der Neue Farben e.V. und der Sanierungsträger seit mehr als einem Jahr über einen Pachtvertrag, der die bis jetzt geltenden einjährigen Nutzungsverträge ersetzen soll. Deswegen hielt sich gestern das Verständnis für den Hilferuf beim Sanierungsträger in Grenzen. Sein Chef Erich Jesse sagte gestern, die zu zahlende Summe stehe bereits seit eineinhalb Jahren fest – und betrage nach seiner Rechnung nur etwas über 17 000 Euro. Würde der Neue Farben e.V. den angebotenen Vertrag unterschreiben, so mache der Verein „ein gutes Geschäft“, so Jesse weiter: „Mehr rote Teppiche kann man gar nicht auslegen.“ Gleichzeitig zeigte sich Jesse aber optimistisch, dass der Vertrag zustande komme. Sollte der Prozess allerdings scheitern, müsse der Sanierungsträger das Grundstück veräußern.
Nach PNN-Informationen soll der Verein das Haus für knapp 7000 Euro pro Jahr pachten können, im Gegenzug dafür aber unter anderem den Dachstuhl sanieren. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, auf dem Dach befinden sich Sandsteinfiguren. Auch für diese Arbeiten sucht der Neue Farben e.V. noch Helfer. „Genau so wichtig wie das Geld sind engagierte Menschen, die eine Baustelle Charlottenstraße unterstützen“, so der Verein in seinem Schreiben. Henri Kramer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: