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Das Hebammen-Team am St. Josefs-Krankenhauses Potsdam wechselt zum 1. November 2025 von der freiberuflichen Tätigkeit in ein tarifliches Angestelltenverhältnis.

© Alexianer/Klaus Heymach/Alexianer/Klaus Heymach

St. Josefs-Krankenhaus Potsdam: Hebammen-Team wird ab November tariflich angestellt

Das St. Josefs-Krankenhaus stellt seine Beleghebammen fest ein und reagiert damit auf die zunehmend schwierige Lage für Hebammen. Für Eltern soll sich nichts ändern.

Stand:

Die Hebammen des katholischen St. Josefs-Krankenhauses Potsdam wechseln ab November von der freiberuflichen Tätigkeit in ein tarifliches Angestelltenverhältnis. Das teilte das Krankenhaus mit. Mit dem Schritt reagierten Klinikleitung und Hebammenteam auf die zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen freiberuflicher Hebammen, hieß es.

Hintergrund sind die im November in Kraft tretenden Neuerungen im sogenannten Hebammenhilfevertrag, der die Bezahlung freiberuflicher Hebammen regelt. Durch die Änderungen habe man mit „Einkommenseinbußen von bis zu 30 Prozent“ zu rechnen gehabt, wird Antje Schulz, eine der künftig festangestellten Hebammen, in der Mitteilung zitiert. Hinzu kämen stark gestiegene Versicherungskosten sowie höhere Ausgaben für Material, Raum und Verwaltung.

Über die mit der Klinikleitung gefundene Lösung sei man „sehr erleichtert und dankbar“, wird Hebamme Luisa Hamann zitiert: „So können wir die Geburtshilfe am St. Josefs in neuer Organisationsform fortführen, ohne unsere bewährten Strukturen aufzugeben.“

700
Geburten werden pro Jahr am St. Josefs-Krankenhaus begleitet.

Mit den jüngsten Vergütungsverhandlungen werde das Beleghebammensystem „faktisch abgeschafft“, kritisiert das Krankenhaus in der Mitteilung. „Statt einer längst notwendigen Anhebung wurde die Vergütung nun insgesamt reduziert“, erklärt Alexianer-Regionalgeschäftsführer Alexander Mommert. „Umso wichtiger war es uns, gemeinsam eine Lösung zu finden, die Sicherheit gibt, die Vorteile des Beleghebammensystems in einer neuen Struktur erhält und zugleich unsere Haltung zu einer individuellen, selbstbestimmten Geburt bewahrt.“

Mit dem Wechsel in die Festanstellung blieben sowohl der bisherige Versorgungsschlüssel als auch das bewährte geburtshilfliche Konzept „vollständig erhalten“, so das Krankenhaus, in dem den Angaben zufolge pro Jahr rund 700 Geburten begleitet werden. „Mit dem neuen Modell schaffen wir langfristige Sicherheit für die Hebammen und stellen zugleich sicher, dass unser hoher geburtshilflicher Standard erhalten bleibt“, betont auch Dr. Siegfried Schlag, der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

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