Landeshauptstadt: Stabilität im Leben
Förderung für Langzeitarbeitslose wird ausgeweitet
Stand:
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung – dieses Ziel hat Ralf Kelling durch das Programm „Arbeit für Brandenburg“ erreicht, bestätigte der 56-Jährige. Der einstige Straßenmusiker ist einer von 25 Potsdamer langzeitarbeitslosen Hartz- IV-Beziehern, die im vergangenen Jahr über die Förderung wieder Arbeit gefunden haben. Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos), wertete gestern die erste Förderrunde als Erfolg. Kelling, der in der Luxemburg-Grundschule die Bibliothek betreut, sagte, die Beschäftigung gebe ihm „Stabilität“ im Leben.
25 Hartz-IV-Bezieher, 19 davon über 50 Jahre alt, wurden ab Oktober in zusätzliche Beschäftigungen vermittelt. Einsatzorte sind neben der Schulbibliothek die Altenpflege, Kinderbetreuung oder Hilfen für sozial schwache Potsdamer. Müller- Preinesberger wertete das bei einigen Landkreisen umstrittene Programm als „Erfolg“, immerhin habe man für die Stadt in zwei Monaten schon 4500 Euro einsparen können – trotz kommunaler Teilfinanzierung der geförderten Stellen.
Das Land fördert jede Stelle mit 250 Euro, Kommunen und Landkreise unterstützen mit ihrem Hartz-IV-Kostenanteil für die Unterbringung. Für Potsdam seien das durchschnittlich 150 Euro pro Stelle, so Müller-Preinesberger. Den Großteil der Bezahlung trägt das Job-Center. Abgesichert sei ein Mindestlohn von 7,50 Euro und eine Arbeitszeit von 30 Wochenstunden, so die Sozialbeigeordnete. Damit kommt Kelling auf 901 Euro, sagte er. „Damit bin ich nicht mehr auf zusätzliche Hilfe angewiesen.“ Der Mehrheit der Potsdamer Teilnehmer geht es laut Stadtverwaltung ähnlich: durch das Programm sind sie für bis zu drei Jahre aus den Hartz- IV-Bezügen, haben sozialversicherungspflichtige Jobs, sammeln Rentenpunkte.
Die Stadt will die Stellenzahl in diesem Jahr auf 49 ausdehnen. Bildungs- und Sozialträger können sich für die zweite Förderrunde bewerben und Beschäftigungsideen einreichen. In Vorbereitung der neuen Förderrunde findet kommenden Mittwoch, dem 9. Februar, im Stadthaus eine Infoveranstaltung zum Programm „Arbeit für Brandenburg“ statt. KG
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: