Landeshauptstadt: Stadt ermittelt wegen Kampfhunden Anwohner am Groß Glienicker See besorgt
Groß Glienicke - Erst der Mauer-Zaun, jetzt zwei Kampfhunde: Ein Uferweg-Sperrer am Groß Glienicker See erregt erneut die Gemüter. Anwohner im Ortsteil sorgen sich um zwei offenbar gefährliche Hunde, die seit dem Frühsommer auf dem Grundstück des Seeanrainers leben.
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Groß Glienicke - Erst der Mauer-Zaun, jetzt zwei Kampfhunde: Ein Uferweg-Sperrer am Groß Glienicker See erregt erneut die Gemüter. Anwohner im Ortsteil sorgen sich um zwei offenbar gefährliche Hunde, die seit dem Frühsommer auf dem Grundstück des Seeanrainers leben. Mindestens zweimal hätten die Tiere bereits Spaziergänger auf dem Uferwanderweg bedroht, berichtet ein Anwohner, der seinen Namen mit Verweis auf die „akute Bedrohungslage“ nicht nennen will.
Die Tiere seien nicht nur eine Gefahr für Spaziergänger und spielende Kinder, sie störten „durch lautes und andauerndes Bellen und Jaulen“ auch die nächtlichen Ruhezeiten „regelmäßig“. Die Hunde leben auf dem Grundstück des Seeanrainers, der schon 2010 mit der Errichtung eines Zaunes, der früher als Grenzzaun an der Berliner Mauer genutzt wurde, für Empörung gesorgt hatte.
Das Potsdamer Ordnungsamt hat nach einer Vorort-Kontrolle bereits ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Hundehalterverordnung eingeleitet, wie ein Stadtsprecher auf PNN-Anfrage sagte. Außerdem sei ein Verwaltungsverfahren im Rahmen der Verordnung über das Halten und Führen von Hunden im Gang. Bis zum heutigen Dienstag sollten dafür die Einlassungen des Hundehalters geprüft werden. Über die bisherigen Ergebnisse gab das Rathaus mit Hinweis auf die laufenden Verfahren keine weitere Auskunft. Die Tiere seien in der Gemeinde Falkensee gemeldet, wo ihr Halter lebt. Allerdings sollen sie durch den Zuzug des Hundehalters dauerhaft in Potsdam bleiben.
In der Landeshauptstadt sind nach Angaben des Rathauses derzeit 5529 Hunde steuerlich gemeldet. Davon sind 13 Hunde als „gefährliche Hunde“ einzustufen. Letztere kosten die Halter wesentlich mehr Steuern: Während für einen gewöhnlichen Hund pro Jahr 84 Euro fällig werden – der Betrag erhöht sich für den zweiten Hund auf 108 Euro, für jeden weiteren Hund auf 132 Euro –, nimmt die Stadt für Kampfhunde jährlich 648 Euro.
Im Groß Glienicker Uferstreit steht wie berichtet die Enteignung der Uferweg-Gegner bevor: Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte angekündigt, nach Ablaufen einer letzten Frist im September das Enteignungsverfahren einzuleiten. Für den Uferweg auf dem ehemaligen Postenweg der DDR-Grenztruppen gibt es – anders als am Griebnitzsee – seit 1999 einen gültigen Bebauungsplan. Diesen will die Stadt Potsdam nun umsetzen. Die Mehrzahl der 42 Anrainer lehnt dies jedoch ab.jaha
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