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Links und rechts der Langen Brücke: Stadt in der Stadt

Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die gar nicht so schlimme Situation im Babelsberger Einzelhandel Babelsberg ist ein ganz besonderer Stadtteil von Potsdam. Die Einwohner pochen auf ihre Eigenständigkeit.

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Links und rechts der Langen Brücke Michael Erbach über die gar nicht so schlimme Situation im Babelsberger Einzelhandel Babelsberg ist ein ganz besonderer Stadtteil von Potsdam. Die Einwohner pochen auf ihre Eigenständigkeit. Schließlich kann das frühere Nowawes auf eine ganz eigene Historie verweisen, wurde erst 1939 eingemeindet. Auch ist der Stadtteil in gewisser Weise geografisch von Potsdam getrennt – durch die Havel. Und noch etwas: In Babelsberg findet sich alles, was eine Stadt eigentlich braucht. Kino, Gastronomie, ein Bahnhof, Freizeiteinrichtungen, Dienstleistungen, Sport, viel Grün und Wasser ebenfalls. So könnte man schnell zu dem Schluss kommen, dass es den Babelsbergern an nichts fehlt, es also keinen Grund gibt, diese Stadt in der Stadt notwendigerweise zu verlassen. Nun, ganz so ist es nicht. Bei allem Lokalpatriotismus: So völlig unabhängig von Potsdam ist Babelsberg nicht. Das fängt beim Fußball an – denn ohne die Fans aus der ganzen Stadt würden die Ränge des Karli sehr viel leerer aussehen. Ein sicher besseres Beispiel: Die Händler in der Karl-Liebknecht-Straße leiden durchaus unter den Veränderungen der Einkaufsbedingungen in der gesamten Stadt. Man muss wissen: Nach der Wende war die Entwicklung des Einzelhandels- und Dienstleistungsbereichs im Babelsberger Zentrum Vorbild für die ganze Stadt. Während die Potsdamer City durchaus Einkaufslangeweile verbreitete, brummte bereits das Geschäft in den Geschäften der Karl-Liebknecht-Straße. Es kam das Stern-Center und nun besitzt die Potsdamer Innenstadt mit dem Karstadt-Kaufhaus einen echten Magneten, ist dort ein Ansiedlungsboom zu verzeichnen. Das ist schon echte Konkurrenz. Dass es in Babelsberg dennoch bei Händlern, Dienstleistern und Gastronomen derzeit keinen Grund zum Verzagen oder Jammern gibt, hat damit zu tun, dass sie nicht allein darauf setzen, dass die Babelsberger – eben weil sie Babelsberger sind – nur bei ihnen einkaufen oder sich vergnügen. Der aktualisierte Flyer mit dem Überblick über alle Einzelhändler, die Babelsberger Live-Nacht und viele andere Aktionen zeigen, dass Babelsberg etwas dafür tut, attraktive Angebote nicht nur zu bieten – sondern auch anzubieten. Marketing auch dafür, dass neben den Babelsbergern noch ganz andere Potsdamer den Weg in den Stadtteil finden. Und was auch wohltuend ist: Der Sanierungsträger und die Aktionsgemeinschaft der Babelsberger Händler sind bestrebt, die noch vorhandenen Lücken im Angebot zu schließen. Der Branchenmix lässt zu wünschen übrig, manche bekannte Handelskette fehlt und echte Einkaufs-Magneten ebenfalls. Aber wer die Babelsberger kennt, der weiß: Daran wird gearbeitet. Michael Erbach

Michael Erbach

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