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Von der favorisierten Lösung verspricht sich die Stadt mehr Einfluss auf das Stadion.

© B. Settnik/dpa

SV Babelsberg 03: Stadt kann SVB-Rettung vorbereiten

Im nicht öffentlichen Teil des Hauptausschusses gab es am Mittwochabend ein erstes Votum für einen Schuldenschnitt für den SV Babelsberg 03. Manche Stadtverordnete betrachten das Vorhaben jedoch mit Skepsis.

Potsdam - Die Stadt kann die Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für den Fußballviertligisten SV Babelsberg 03 fortsetzen und den dafür nötigen Beschluss vorbereiten. Dem haben die Stadtverordneten am Mittwochabend im Hauptausschuss hinter verschlossenen Türen zugestimmt, nach PNN-Informationen gab es vier Enthaltungen. Rathaussprecher Stefan Schulz bestätigte am Donnerstag auf PNN-Anfrage: „Der Hauptausschuss hat unserem Verfahrensvorschlag zugestimmt.“ Nach dem Votum im Ausschuss soll die Stadt nun bis Mai eine genaue Beschlussvorlage erarbeiten, über die dann diskutiert und entschieden werden soll.

Es geht um ein komplexes Geschäft: Wie berichtet ist die Deutsche Kreditbank (DKB) bereit, für den SVB einen zu tilgenden Kredit von 1,8 Millionen auf eine Million Euro zu reduzieren, wenn die Restsumme sofort beglichen wird. Die Stadtführung um Kämmerer Burkhard Exner (SPD) will dem SVB dabei helfen: Der kommunalen Bauholding Pro Potsdam GmbH soll das Stadion-Grundstück überschrieben werden, das der Verein aber weiterhin im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages bewirtschaftet. Zugleich löst die Pro Potsdam bei der DKB die verbleibende Verbindlichkeit von einer Million Euro ab. Der dafür nötige Kredit wird von der Stadt und zu 20 Prozent vom SVB getilgt. Mit dieser Lösung verspricht sich die Stadt mehr Einfluss auf das Stadion, auch im Sinne anderer dort spielender Vereine. Zudem könnte eine Grundschuld, die auf dem Areal lastet, gelöscht werden. Für das Paket hatte sich zuletzt eine Mehrheit abgezeichnet, auch wenn es Zweifel im Detail gibt – speziell zur Beteiligung des SVB. Zu den künftigen finanziellen Leistungen des Vereins gehört aber auch, dass er für den bis zum Jahr 2042 laufenden Erbbaupachtvertrag einen erhöhten Pachtzins an die Stadt zahlt.

Es gibt auch Skeptiker des Vorhabens

Im Ausschuss soll vor allem Wolfhard Kirsch vom Bürgerbündnis an mehrere Stellen kritische Nachfragen gestellt haben. Worum es dabei ging, war nicht zu erfahren, weil das Thema nicht-öffentlich behandelt wurde. „Es handele sich um Informationen zu Vertragsangelegenheiten von mehreren Seiten“, begründete Stadtsprecher Stefan Schulz das Verfahren hinter verschlossenen Türen.

Allerdings sind bei der Stadtverwaltung inzwischen auch mehrere Kleine Anfragen von skeptischen Stadtverordneten eingegangen, die innerhalb von zwei Wochen beantwortet werden müssen. So fragt etwa CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken unter anderem nach den Bewirtschaftungskosten für das Stadion. Kirsch hatte gefragt, ob es nicht der sinnvollere Weg sei, die DKB das Grundstück zwangsvollstrecken zu lassen und es dann erst zu erwerben. 

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