zum Hauptinhalt
Auf der Suche. Wo spielen die mehr als 700 Mitglieder des TC Rot-Weiß Potsdam künftig Tennis? Die Stadt hat dem Verein ein Angebot für eine neue Anlage vorgelegt und kurz darauf die Kündigung des jetzigen Pachtvertrages ausgesprochen.

© Michael Kappeler/ddp

Landeshauptstadt: Stadt kündigt Pachtvertrag

Tennisverein Rot-Weiß will Widerspruch einlegen und über Umzugsbedingungen verhandeln

Stand:

Teltower Vorstadt / Waldstadt - Die Stadtverwaltung hat dem Potsdamer Tennisclub Rot-Weiß den Pachtvertrag gekündigt. Bis Ende 2011 müsste der Sportverein das Areal an der Heinrich-Mann-Allee räumen, sagte der Vereinsvorsitzende Heinz-Hermann Schulte-Loh gegenüber den PNN. Er sieht das Schreiben der Verwaltung als Druckpotenzial in der Diskussion um die geplante Verlagerung der Tennisplätze an einen anderen Standort. Denn die Kündigung flatterte zwei Tage vor der Mitgliederversammlung am Wochenende ins Haus, auf der sich die Mitglieder mit dem Thema Umzug beschäftigt haben. Schulte-Loh erklärte, der Verein werde gegen die Kündigung des Pachtvertrages Widerspruch einlegen, gleichzeitig aber ein Angebot der Stadt prüfen und weiterentwickeln.

Der Tennisverein mit seinen derzeit 723 Mitgliedern hat das Areal hinter der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee gepachtet. Darauf befinden sich neun Außenfelder, ein Centrecourt für Ligaspiele mit Zuschauerplätzen, zwei Felder in Traglufthallen sowie ein Klubhaus. Das benachbarte Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots und die heutigen Tennisplätze könnten von der Stadt zu einem Wohnviertel entwickelt werden, wenn der Potsdamer Tennisverein umzieht. Vor mehr als einem Jahr haben die Stadtverordneten einem langfristigen Pachtvertrag für den Verein nicht zugestimmt und die Prüfung eines Umzugs gefordert.

Gegen die Idee wehre sich der Verein nicht, sagte Vereinschef Schulte-Loh, der am Freitagabend erneut das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen bekam. Der Geschäftsführer eines großen Bauunternehmens wird somit den Verein die nächsten zwei Jahre leiten und in die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung führen. Denn das Angebot, welches die Stadt noch vor der Versammlung übermittelt habe, entspräche nicht den Wünschen des Vereins. Dabei ist schon nachgearbeitet worden, denn in einer ersten Planzeichnung seien die Tennisplätze nicht in der richtigen Richtung eingezeichnet gewesen. Tennisplätze müssen laut Statuten beispielsweise ausdrücklich in Nord-Süd-Richtung angelegt werden.

Nun soll eine Kommission bestehend aus Mitgliedern des Vereins klären, was der Verein an dieser Stelle heute hat und was er an der neuen Stelle in der Waldstadt bekommen müsste. Derzeit ist das städtische Angebot so, dass der Verein eine Fläche am früheren Betonwerk in der Waldstadt I erhält, bebaut mit zehn Tennisplätzen. Der Vorteil: Der Grund und Boden wäre im Eigentum des Vereins, nicht wie jetzt als Pachtland. Dadurch könnte der Verein Kredite aufnehmen, um das Gelände weiter auszubauen und die seit Jahren geplante feste Halle zu finanzieren.

Das Gelände wird derzeit mit einem Bebauungsplan versehen. Die Plätze sollen dabei nahe der Bahnschiene entstehen. Bereits vor drei Jahren war das Gewerbeareal als Standort für den Sport im Gespräch. Damals gab es Gutachten und Pläne, ein neues Fußballstadion dort zu errichten. Die Stadt hatte sich aus Kostengründen dagegen entschieden, nun sollen Tennisplätze und Wohnen ermöglicht werden. Am heutigen Tennisplatzstandort wird um den Abriss der Sporthalle, des Rollsportfeldes und des Blauhauses gerungen, um den Standort insgesamt entwickeln zu können. Das Humboldt-Gymnasium soll dafür einen Turnhallenneubau erhalten. Jan Brunzlow

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })