Landeshauptstadt: Stadt nahm Kündigungsrecht beim Momper-Center nicht wahr
Potsdam-West - Die Potsdamer Verwaltung hat monatelang auf das vertraglich fixierte Rücktrittsrecht bei der Entwicklung des so genannten Momper-Centers verzichtet und damit nicht auf die Kritik bezüglich des Bauvorhabens von benachbarten Einzelhändlern reagiert. Noch im Juni dieses Jahres hatte Siegfried Grube als Inhaber des Rewe-Marktes davor gewarnt, die Errichtung eines SB-Warenhauses zuzulassen.
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Potsdam-West - Die Potsdamer Verwaltung hat monatelang auf das vertraglich fixierte Rücktrittsrecht bei der Entwicklung des so genannten Momper-Centers verzichtet und damit nicht auf die Kritik bezüglich des Bauvorhabens von benachbarten Einzelhändlern reagiert. Noch im Juni dieses Jahres hatte Siegfried Grube als Inhaber des Rewe-Marktes davor gewarnt, die Errichtung eines SB-Warenhauses zuzulassen. Als Grund nannte der Einzelhändler, der geplante Bau des Einkaufszentrums begründe sich auf ein Gutachten aus der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Seitdem hätten sich Lidl, Aldi, Rewe und Spar angesiedelt. Zudem würde es laut einem Gutachten in Potsdam bereits mehr Verkaufsflächen pro Einwohner geben als in Berlin. Die Aussage von Projektentwickler Walter Momper (SPD), in diesem Bereich würden weitere Einkaufsstätten benötigt, entbehre somit jeder Grundlage, schrieb Grube an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).
Zuletzt stimmten die Potsdamer Stadtverordneten dennoch für den Verkauf des städtischen Grundstücks an die Entwicklungsgesellschaft (etwa 1,8 Millionen Euro). Zudem wurde der Vorhaben- und Erschließungsplan Nr. 16 am 19. Juli im Amtsblatt der Stadt Potsdam veröffentlicht – einen Tag vor der Ablauffrist. Dadurch seien die Voraussetzungen für einen Rücktritt von dem Vertrag nicht mehr gegeben, erklärte die Stadtverwaltung gegenüber Peter Schüler. Der Fraktionschef der Potsdamer Bündnisgrünen hatte in einer Kleinen Anfrage wissen wollen, ob diese Voraussetzungen vorliegen würden, da die Entwicklungsgesellschaft nicht innerhalb von sechs Monaten nachgewiesen habe, dass sie über die Grundstücke für den geplanten Supermarkt und die Wohnungen verfügen könne. Entstehen soll auf dem Gelände direkt an der Havel eine Wohnnutzung, ein Gebiet für Altenwohnen an der Kastanienallee sowie ein Warenhaus an der Zeppelinstraße. jab
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