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Landeshauptstadt: Stadt soll Bühne am See spendieren

Kulturausschuss beauftragt Rathaus, 350 000 Euro für Bühnenbau 2013 im Haushalt einzuplanen

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Berliner Vorstadt - Die Bühne am See kommt 2013 – vielleicht. Einstimmig beschloss der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung, den Oberbürgermeister zu beauftragen, „für die Bühne am See alle Voraussetzungen für Planung und Finanzierung zu schaffen, damit die Nutzung 2013 gesichert werden kann“. Gerade erst hatte Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD) im Finanzausschuss verkündet, dass dieser Posten nicht im Haushaltsentwurf für 2012 vorgesehen ist. Daher laufen beim Theater bereits Planungen für die Interims-Lösung, im kommenden Sommer den Innenhof im Gasometer zu bespielen (PNN berichteten).

Dennoch: Die Stadtverordneten im Kulturausschuss wollen, dass Potsdam 350 000 Euro für eine Bühne am See ausgibt. Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) begründete den Antrag seiner Fraktion so: Das Hans Otto Theater (HOT) sei bewusst am Wasser gebaut worden, nun solle man das Potenzial auch nutzen. Es werde sich bezahlt machen, so Scharfenberg. Unterstützung bekam er von HOT-Geschäftsführer Volkmar Raback. Nach sechs Jahren am Tiefen See sei es an der Zeit, „open air zu gehen“.

Geplant ist eine saisonale Bühne direkt am Ufer mit 320 Sitzplätzen auf einer Tribüne am Hang. Die Kosten für die Bauten plus Tontechnik, Beleuchtung, Inspizientenanlage, sämtliche Genehmigungen und diverse kleinere Posten belaufen sich auf 350 000 Euro. „Eine kleine Summe im Vergleich mit dem gesamten Investitionsvolumen für das Theater“, wie Scharfenberg findet.

Die Bühne soll das Sommerloch füllen, Mitglieder des Ensembles würden dafür in Schichten, „der eine zum Sommeranfang, der andere zum Ende“, zur Verfügung stehen, so Raback. „Schauspiel mit leichter Musik“ käme infrage, „Pakete von bis zu 19 Vorstellungen“. Dafür sei die bereits bestehende Open Air Bühne am Waschhaus nicht geeignet, so Raback. Sie sei „zu klein und viel zu hoch“, außerdem dürfe sie nur maximal viermal im Jahr genutzt werden.

Eine Bühne am See sei nicht nur für Touristen, sondern auch für Potsdamer und Berliner interessant, ebenso soll sie neben dem HOT anderen Nutzern offen stehen, so Raback. Einen gewinnbringenden Spielbetrieb zu erwarten sei aber unrealistisch, gestand der Theaterchef. Dem Vorschlag von Benjamin Bauer (Die Andere), kleineren, experimentellen Gruppen die Bühne kostenfrei zur Verfügung zu stellen, erteilte er eine Absage. Gewisse Kosten müssten jedem Nutzer in Rechnung gestellt werden.

Als größtes Problem werde sich vermutlich die Lärmbelästigung erweisen, befürchtet der Theatergeschäftsführer. Ein teures Lärmgutachten werde er aber nur mit einer gewissen Planungssicherheit erstellen lassen. Im Übrigen gäbe es moderne technische Möglichkeiten, den Ton direkt an die Sitzplätze heranzutragen, was die Lärmemission deutlich verringere. Das aber koste natürlich etwas.

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