Landeshauptstadt: Stadt soll Schwulenverband stützen
Sozialausschuss will finanzielle Unterstützung für BFB-Bündnis prüfen lassen
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Das in finanzielle Schwierigkeiten geratene schwul-lesbische Bündnis Faires Brandenburg (BFB) kann sich Hoffnung auf Geld von der Stadt machen. Die Stadtverordneten im Sozialausschuss stimmten am Dienstag mehrheitlich für einen Linken-Antrag, eine Unterstützung des Bündnisses sowie des damit verbundenen Katte-Vereins aus dem Stadthaushalt zu prüfen. Falls die Stadtverordnetenversammlung dies Anfang Februar ebenfalls so sieht, könnte das Prüfergebnis am 27. März im Hauptausschuss vorliegen.
Wie berichtet fürchten das BFB und der Verein mit Sitz in der Posthofstraße, dass sie bald ihre Büroräume verlieren. Das 2011 in Potsdam gegründete Bündnis sieht sich als Anwalt der Schwulen, Lesben sowie Bi- und Transsexuellen im Land Brandenburg. BFB-Sprecher Jirka Witschak schilderte Sozialausschuss die prekäre Situation: „Seit Januar haben wir kein Geld mehr für die Miete.“ Dem Vernehmen nach geht es um 7000 Euro. Dabei betreue der Verein 30 Transsexuelle und 60 HIV-positive Personen. Da es keine institutionelle Förderung gebe, habe sich das Bündnis mit geförderten Projekten über Wasser gehalten. Derzeit gebe es keinerlei Finanzen für die Büroinfrastruktur, ohne die wichtige Projekte – etwa die Beratung von Opfern homophober Gewalt – nicht fortgeführt werden könnten.
Nach Meinung der Linken ist der Engpass entstanden, weil das brandenburgische Sozialministerium den Antrag des Vereins auf „Spitzenverbandsförderung“ abgelehnt habe. Hierbei ging es um jährlich 30 000 Euro (PNN berichteten). Daher befürworten die Linken einen finanziellen Ausgleich durch die Stadt, bis die Finanzierung durch das Land geklärt ist. Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) führte an, dass die Stadt schon die Aids-Hilfe Potsdam mit jährlich 27 000 Euro unterstütze. G. Schenke
G. Schenke
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