Potsdam: Stadt will grüne Dächer und Fassaden

Potsdam kommt bei der Begrünung von Dächern und Fassaden kaum voran. Deshalb sollen nun konkrete Maßnahmen in einer Gründachstrategie erarbeitet werden. Das ist laut einer Mitteilungsvorlage an die Stadtverordnetenversammlung das Ergebnis einer Prüfung durch die Stadtverwaltung. Darin heißt es, diese Strategie soll die klimatisch belasteten und damit für eine Begrünung wirksamen Räume definieren. Weiterhin solle die Strategie Empfehlungen zur Auflösung des Nutzungskonfliktes von Dachflächen zwischen Photovoltaiknutzung, Solarthermienutzung und Begrünung geben und die tatsächlichen finanziellen Anreizpotenziale in Abhängigkeit von der klimatischen Wirkung darstellen. Zur Aktivierung von Umsetzungspotenzialen soll eine Gründachwebseite erarbeitet werden.

Hintergrund ist, dass es bisher an der Finanzierung der Dachbegrünung mangelt. So müssten beispielsweise bei Neubauten oder Sanierungen der kommunalen Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam die zu erwartenden Mehrkosten durch die Inanspruchnahme von Fördergeldern ausgeglichen werden, heißt es in der Mitteilungsvorlage. Derartige Förderprogramme seien jedoch derzeit nicht bekannt. Im sozialen Wohnungsbau seien bei vorgegebenen Mieten derzeit keine Fördergelder für diese Mehrkosten zu erwarten.

Der Kommunale Immobilienservice (Kis), der für die Stadt unter anderem Schul- und Verwaltungsgebäude bewirtschaftet, habe bei verschiedenen Neubauten und Sanierungen bereits Gründächer realisiert, beispielsweise bei der Hauptfeuerwache, dem Hans Otto Theater, dem Parkhaus Schiffbauergasse und bei der Grundschule in Groß Glienicke. Allerdings sei die Dachbegrünung keine Pflichtaufgabe – im Gegensatz zum Schulbau. Und solange der Kis für den Ausbau von Schulen Kredite aufnehmen muss, dürfe er nicht in Projekte investieren, die keine Pflichtaufgaben sind, so die Stadtverwaltung.