Landeshauptstadt: Stadt will Kultur-GmbH
Eigenständige Firma soll Schiffbauergasse, Altes Rathaus und Kulturmarke „Potsdam“ bewerben
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Eigenständige Firma soll Schiffbauergasse, Altes Rathaus und Kulturmarke „Potsdam“ bewerben Die Stadt will als Nachfolgerin der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH einen eigenständigen städtischen Betrieb für Kulturmarketing gründen. Entsprechende Pläne bestätigte gestern Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer gegenüber den PNN. „Wir müssen den positiven Schwung nutzen, den die fehlgeschlagene Bewerbung zur Kulturhauptstadt trotzdem gebracht hat“, sagte Fischer. In den nächsten Wochen soll für die GmbH ein konkretes Konzept ausgearbeitet werden, das dann den Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt wird. Eckpunkte stehen schon fest. Die Firma soll sich um die Vermarktung der Kulturstandorte an der Schiffbauergasse mit Hans Otto Theater, T-Werk, Fabrik und um das Alte Rathaus kümmern. „Klar können das die Häuser auch allein, aber wir brauchen eine Bündelung der Ideen“, so Fischer. Ebenso könne mit einer solchen Zentrale vermieden werden, dass große Veranstaltungen parallel laufen. Auch generell sei ein Ansprechpartner wichtig, um die „Kulturmarke Potsdam stärker überregional zu vermarkten“. So könnten dann auch kleinere Träger Hilfe bei ihrer Werbung bekommen. Dafür soll das Kulturmarketing-Unternehmen ein Internet-Portal mit einem städtischen Kulturkalender ins Leben rufen. Nicht angedacht sei jedoch, dass die GmbH als lokaler Veranstalter auftreten soll: „Dafür ist der Markt für Kultur in Potsdam zu groß.“ Eine feste Größe in den Plänen der Beigeordneten ist Moritz van Dülmen, der die vor der Liquidation stehende 2010-GmbH leitet. Um Gerüchten über Kompetenzgerangel zwischen ihr und van Dülmen zu begegnen, erschienen Fischer und er gestern zu zweit zum Pressegespräch. „Mein Ressort wird nicht beschnitten, es gibt keine feindliche Übernahme“, so Fischer. Vielmehr werde der städtische Bereich Marketing und Kommunikation entlastet, wegen zu wenig Personal und Mitteln sei dort die Vermarktung von Kultur nicht optimal möglich. In der dafür zu gründenden Kultur-GmbH sollen dann „zwei bis drei Leute“ arbeiten. Van Dülmen sagte, er hätte „großes Interesse“, das Projekt zu leiten. Über ein mögliches Budget wollten gestern weder er noch Fischer sprechen. Erst im fertigen Konzept soll die Frage der Finanzierung angesprochen werden. „Dann muss der politische Raum entscheiden“, so van Dülmen. Unterstützung bekam Fischer nach eigenen Angaben gestern schon von Vertretern der städtischen Museen, die eine solche Institution „wünschenswert“ finden würden. Mit den Plänen von Fischer konfrontiert, sagte Kulturausschussvorsitzender Eberhard Kapuste gestern eine „wohlwollende Prüfung“ zu. „Wir brauchen dringend eine Vermarktung der Schiffbauergasse.“ Jedoch müsse das Konzept „wirklich überzeugend“ sein. „Zurzeit wäre eine solche GmbH noch nicht politisch durchsetzungsfähig, weil dafür wirklich viel Geld angefasst werden muss“, sagte Kapuste. Henri Kramer
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