Landeshauptstadt: Stadt will Rohkunstbau unterstützen
Für Ausstellung in Villa Kellermann bis zu 10 000 Euro möglich / Land gibt 60 000 Euro
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Berliner Vorstadt - Die Stadtverwaltung will trotz abgelehnter Projektförderung in diesem Jahr Rohkunstbau, das brandenburgische Festival für zeitgenössische Kunst, in Potsdam unterstützen. Das erklärte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Museum, den PNN gestern auf Nachfrage. „Wir würden Rohkunstbau mit bis zu 10 000 Euro aus dem Fond Kulturmarketing unterstützen“, sagte Birgit-Katharine Seemann. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass rechtzeitig eine Projektbeschreibung der geplanten Ausstellung vorgelegt werde.
Nach monatelanger Suche nach einem Standort für die geplante Rohkunstbau- Ausstellung „Drei Farben – Rot“, haben die Besitzer der Villa Kellermann, die Wella-Erbin Gisa Sander und ihr Mann, der Kunsthändler Hans-Joachim Sander, vor einem endgültigen Scheitern Hilfe angeboten und Räume für die Ausstellung vom 13. Juli bis zum 5. Oktober in dem traditionsreichen Gebäude am Heiligen See zur Verfügung gestellt (PNN berichteten).
Wie Arvid Boellert, künstlerischer Leiter von Rohkunstbau, gegenüber den PNN erklärte, wird es sich beim diesjährigen Auftritt in der Villa Kellermann aber nur um ein einmaliges Gastspiel handeln. Für Projekte in den kommenden Jahren müssen die Macher des 1994 in Cottbus gegründeten Festivals sich weiterhin nach einem endgültigen Standort umsehen.
Wie Birgit-Katharine Seemann sagte, hatten die Veranstalter von Rohkunstbau einen Projektantrag von über 50 000 Euro für die geplante Ausstellung in Potsdam gestellt. Der wurde jedoch abgelehnt. Da es sich dabei um eine ganz normales Verfahren handelt, in der eine Jury aus Fachleuten entscheidet, seien auch keine Begründungen für eine Ablehnung üblich. Dem Kulturbereich stehen für das Jahr 2008 etwa 200 000 Euro für Projektförderungen zur Verfügung. „Doch allein das Volumen der Anträge lag bei 630 000 Euro“, so Seemann.
Ob es Einfluss auf die Ablehnung des Projektantrags hatte, dass Rohkunstbau in der Vergabephase noch ohne Standort für die diesjährige Ausstellung war, wollte Birgit-Katharine Seemann nicht kommentieren und verwies noch einmal auf die übliche, begründungslose Praxis der Absage.
Wie die Pressestelle des Brandenburgischen Kulturministeriums gestern auf PNN-Anfrage bestätigte, sind 60 000 Euro für die Geschäftsstelle der Ausstellung „Drei Farben – Rot“ vorgesehen. Derzeit werde das von Rohkunstbau vorgelegte Finanzierungskonzept überprüft. Erst danach könne das Geld freigeben werden. Dirk Becker
Dirk Becker
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