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Landeshauptstadt: Stadt will Teile der Behlertstraße erwerben Unklare Grundstückssituation gefährdet Ausbau

Innenstadt - Beim geplanten Ausbau der Behlertstraße auf drei Spuren drohen der Stadt Probleme und hohe Kosten, weil sie die Grundstücke nicht besitzt, die für eine breitere Trasse nötig sind. Dies wurde bei einem Workshop zum Thema deutlich, den die Stadtverwaltung, Mitglieder des Bauausschusses und Anwohnerinitiativen aus der nördlichen Innenstadt am Donnerstagabend im Stadthaus veranstalteten.

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Innenstadt - Beim geplanten Ausbau der Behlertstraße auf drei Spuren drohen der Stadt Probleme und hohe Kosten, weil sie die Grundstücke nicht besitzt, die für eine breitere Trasse nötig sind. Dies wurde bei einem Workshop zum Thema deutlich, den die Stadtverwaltung, Mitglieder des Bauausschusses und Anwohnerinitiativen aus der nördlichen Innenstadt am Donnerstagabend im Stadthaus veranstalteten.

So ist noch völlig unklar, wem teilweise die Grundstücke gehören, die für die Verbreiterung der Straße nötig sein werden. „Wir werden die Eigentümer herausfinden und mit ihnen das Gespräch suchen, zu welchen Konditionen wir die Grundstücke erwerben können“, sagte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Allerdings sei die geplante Verbreiterung der Behlertstraße „alternativlos“. In diesem Zusammenhang schloss sie „Enteignungen“ nicht aus.

Der Ausbau ist auch aus Sicht von Anwohnern vor allem aus der Hans-Thoma- Straße unumgänglich. „Unser Kiez leidet seit Jahren an dem massiven Verkehr und zerfällt immer stärker“, sagte Arno Gorgels von der Bürgerinitiative zur Verkehrsberuhigung in derStraße. Er schlug zudem für das weitere Verfahren vor, nach dem Ausbau der Behlertstraße das gesamte Wohngebiet attraktiver zu gestalten. „Wir müssen die Anwohner in der Behlertstraße in den Prozess einbeziehen“, sagte Gorgels.

Doch zunächst will nun die Verwaltung die Verbreiterung prüfen lassen. Außerdem sollen dem städtischen Bauausschuss die Pläne für die genaue künftige Verkehrsführung in der nördlichen Innenstadt vorgelegt werden. Im Workshop einigten sich die Beteiligten auf eine Variante, die eine Teilentlastung der Hans-Thoma-Straße vorschlägt. Danach soll der Verkehr aus der Stadt hinaus, der bisher von der Kurfürstenstraße kommend nur über diese Straße läuft, geteilt werden: Die Fahrzeuge, die direkt auf die Nutheschnellstraße wollen, würden über eine Spur in der Behlertstraße gelenkt. Die anderen Fahrzeuge, die nur in die Berliner Straße wollen, könnten weiter wie bisher die Hans-Thoma-Straße nutzen. Ein ursprünglicher Plan, alle Autos über die Behlerstraße zu führen, wurde verworfen. „Die Belastung mit Feinstaub wäre an dieser Stelle dann definitiv zu hoch“, sagte Hartmut Jonas vom Landesumweltamt, der an der Sitzung teilnahm und den Entwurf des Luftreinhalteplans für die Stadt erarbeitet hat.

Uneinigkeit gibt es jedoch noch darüber, wann genau die Behlertstraße dreispurig sein wird. „Wir hoffen, dass bis Ende 2008 in der Hans-Thoma-Straße weniger Autos fahren“, sagte Gorgels von der Bürgerinitiative. Dagegen sprach von Kuick-Frenz auf Anfrage von rund drei Jahren, die bis zum Ausbau vergehen könnten – danach wäre das Verkehrsproblem erst 2010 behoben.

Zur Zeit fahren durch die Hans-Thoma-Straße täglich bis zu 16 500 Autos. In einer Simulation wurde den Anwohnern während des Workshops die Wirkung der geplanten neuen Streckenführung gezeigt: Dann würden 60 Prozent weniger Wagen durch die Hans-Thoma-Straße rollen, pro Tag also noch rund 6700. Henri Kramer

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