
© A. Klaer
DEBATTE UM PREISE: Stadt zahlt bald das Doppelte für Schwimmbäder
Zuschuss steigt im Jahr 2012 auf knapp 1,6 Millionen Euro / Kiezbad-Sauna am Stern wieder offen
Stand:
Die Stadtverordneten wollen den Stadtwerken die Preisgestaltung für die Potsdamer Bäder nicht allein überlassen. Derzeit diskutieren sie darüber, ob nicht mehr die Stadtverordneten sondern der Aufsichtsrat der Stadtwerke die Eintrittspreise für Schwimmhallen und Havelbäder festlegen kann. Nein, sagen Vertreter von Linke, SPD und FDP/Familienpartei. Die Gefahr einer Preiserhöhung sei groß, so Hannelore Knoblich (SPD). Pete Heuer (Linke) erklärte, die Preise seien ein „sozialpolitisches Instrument“. Die Struktur der Stadtwerke verspreche wenig Transparenz. jab
Am Stern - Geschwungene Formen, viel Licht und warme Farben sollen überzeugen: Die neu gestaltete Sauna im Kiezbad am Stern ist seit Mittwoch wieder geöffnet. Mit ihrer Fertigstellung endet die Sanierung des Bades, sagte der Geschäftsführer der Bäderlandschaft Potsdam, Andreas Buchholz. Nach Investitionen von 1,2 Millionen Euro in die Schwimmhallensanierung habe die Neugestaltung der Saunawelt laut Buchholz eine halbe Million Euro gekostet, rund zwölf Monate dauerte sie. „Durch Lieferantenschwierigkeiten und Überraschungen bei den Umbauarbeiten etwas länger als geplant“, so Buchholz.
Die Sanierungen der beiden Schwimmhallen in Potsdam, die seit vier Jahren den Stadtwerken gehören und von der Bäderlandschaft betrieben werden, seien der Hauptgrund für die steigenden Zuschüsse der Stadt in den kommenden Jahren. Wie Kämmerer Burkhard Exner am Mittwochabend im Finanzausschuss erklärte, sollen die städtischen Zuschüsse von 870 000 Euro im Jahr 2008 auf knapp 1,6 Millionen Euro im Jahr 2012 steigen. Damit zahlt die Stadt künftig doppelt so viel für den Betrieb der Anlagen. Der Grund für den erhöhten Zuschuss erschließe sich nicht, bemängelte allerdings der SPD-Stadtverordnete Harald Kümmel. Zudem fordern die Stadtverordneten, dass der Aufsichtsrat der Stadtwerke die Bad-Eintrittspreise künftig selbst bestimmen kann (siehe Kasten).
Im sanierten Saunabereich der Kiezschwimmhalle kostet der Eintritt für zwei Stunden Saunieren und Schwimmen jetzt acht Euro, vier Stunden kosten 14 Euro. Künftig gibt es keine separaten Umkleiden für Saunagäste mehr – sie sollen die Umkleiden der Schwimmhalle mitnutzen. Auch der Zugang zur Sauna erfolgt nun über den Eingang des Kiezbades. Vom zentralen unteren Raum – in kräftige Farben getaucht und mit computergesteuerter Lichttechnik ausgestattet – sind eine finnische Sauna für 15 Personen und eine Dampfsauna für fünf Personen zu erreichen. Das Tauchbecken wurde im Vergleich zur früheren Sauna verkleinert.
In der oberen Etage finden sich neben einem Ruheraum mit Blick auf die Schwimmhalle ein Fitnessbereich sowie ein Solarium, „bei dem es eine erstmalige Pflichtberatung gibt“, betonte Buchholz. Die künstliche Sonne sei eine der teuren Investitionen gewesen: „Dafür bekommen sie schon ein kleines Auto“, so der Bäderlandschaft-Geschäftsführer.
Ein weiterer Ausbau der Saunawelt im Kiezbad am Stern ist möglich. Eine Dachterrasse ließe sich ebenso ergänzen wie im Erdgeschoss ein Whirlpool oder eine weitere Sauna. „Da warten wir auf Anregungen der Saunagäste“, erklärte Chef Buchholz. jab/KG
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