zum Hauptinhalt

Homepage: Städte miteinander verbinden Israelische Studenten zu Gast an Fachhochschule

Eine akademische Verbindung zwischen Jerusalem und Potsdam ist in dieser Woche gefestigt worden. Israelische Architektur-Studenten und Dozenten der „Bezalel Academy of Arts and Design“ besuchten erstmals die Fachhochschule Potsdam, um sich über Unterschiede in der Stadtplanung und -entwicklung auszutauschen.

Stand:

Eine akademische Verbindung zwischen Jerusalem und Potsdam ist in dieser Woche gefestigt worden. Israelische Architektur-Studenten und Dozenten der „Bezalel Academy of Arts and Design“ besuchten erstmals die Fachhochschule Potsdam, um sich über Unterschiede in der Stadtplanung und -entwicklung auszutauschen. Neben den fachlichen Gesprächen ging es aber auch um den kulturellen Austausch. „Wir wollen den Studierenden neue Perspektiven eröffnen“, sagte Prof. Arthur Engelbert, der im Rahmen des interkulturellen Studienprogramms „cultrans“ das Projekt mit Studierenden der Studiengänge Kulturarbeit, Architektur und Städtebau organisiert hatte. Im Juni werden die Potsdamer Studenten zum Gegenbesuch nach Jerusalem reisen und sich an der dortigen Kunstakademie aufhalten.

Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis das gesamte Vorhaben verwirklicht werden konnte, berichtete Arthur Engelbert und wies darauf hin, dass das Projekt noch keine ausreichende finanzielle Unterstützung erhalten habe. Dennoch sei der Erfahrungsaustausch mit den israelischen Partnern erfolgreich gewesen. Die Gäste informierten sich über den Einsteinturm und das Stadtschloss und machten sich ein eigenes Bild von Potsdam. Für den Architekten und Leiter der israelischen Gruppe, Ra“anan Gabay, war es besonders wichtig, das Holländerviertel zu besichtigen. Hier sehe man, wie sich einzelne bauliche Elemente harmonisch in eine Stadt integrieren lassen. Mit einem unvoreingenommenen Blick auf die Stadt könnten die Studenten erkennen, dass es bei der Stadtplanung hauptsächlich um die Integration einzelner Elemente gehe und nicht um Geschmacksfragen, erklärte er. „In Israel ist es schwierig, Teile einer Stadt miteinander zu verbinden“, so Gabay, der seit 15 Jahren an der Bezalel Kunstakademie lehrt. Das Problem der Stadtplanung in Israel liege nicht nur an der mangelhaften Verkehrsplanung, sondern auch daran, dass öffentliche Gebäude wie etwa Schulen durch strenge Sicherheitsvorkehrungen abgegrenzt werden müssten.

Diesen Unterschied empfand auch die Studentin Helen Gutovski: „Hier fühlt man sich einfach frei“, sagte sie. Vor allem die vielen sanierten Gebäude in Potsdam beeindruckten die angehende Architektin. „Die Häuser in Israel sind nicht so perfekt gebaut wie hier“, meinte die 28-Jährige. Es sei dort sehr schwierig, detailgetreu arbeitende Architekten zu finden. Umso mehr staunte sie, als ihr und ihren Kommilitonen das Konzept zum Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses präsentiert wurde.

Beim anschließenden Gedankenaustausch stellte der Student Elad Grunfeld nicht nur Unterschiede in der Stadtentwicklung von Jerusalem und Potsdam fest, sondern auch eine völlig andere Lebenseinstellung der Studierenden. „Hier sind alle so entspannt“, bemerkte der 27-Jährige. Überhaupt schienen sich die Studenten an der Fachhochschule wohl zu fühlen. Und Helen Gutovski verriet: „Wenn ich könnte, würde ich gerne hier leben“.Susanna Maier

Susanna Maier

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })