Landeshauptstadt: Stadtführer lahmt
Minicomputer für Touristen wird nur wenig genutzt
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Das im vergangenen Jahr für Potsdam groß vorgestellte Touristen-System iGuide kommt offenbar nur langsam auf Touren. Aktuell würden pro Monat 30 bis 50 solcher elektronischen Stadtführer ausgeliehen, sagte gestern Hartmut Kreft als Sprecher der Verwaltung auf Anfrage der PNN. Dies entspricht rund ein bis zwei verliehenen Geräten pro Tag. „Wir sind in der Aufbauphase“, sagte Kreft. Diese könne noch bis nächstes Jahr dauern, angestrebt seien 200 Ausleihen im Monat.
Die iGuides waren im August vor einem Jahr als neues Modell für Touristen vorgestellt worden. Die Minicomputer sollen Besucher in 100 Minuten durch die historischen Innenstadt führen, die Stimme des virtuellen Stadtführers ist an Friedrich II. angelehnt. Die Ausleihe – etwa in der Tourist-Information in der Brandenburger Straße – kostet 7,50 bis 10 Euro.
Schon vergangenes Jahr war die Zahl der Nutzer nur gering geblieben. Kreft verwies allerdings auf Neuerungen, etwa neue iGuide-Versionen für spanische oder italienische Gäste. Ebenso seien alle Geräte nun auch mit einer Führung durch den Park von Sanssouci ausgestattet. Der iGuide arbeitet dabei mit Unterstützung von Weltraum-Satelliten.
Gleichzeitig versicherte Kreft, dass die Stadtverwaltung trotz der weniger Nutzer „keine Folgekosten“ habe, die Wartung der Geräte werde von der Vertriebsfirma itour city guide GmbH übernommen. Unklar ist aber die Höhe der fünfstelligen Summe, die Potsdam für den iGuide bezahlt hat – Auskunft darüber hatte die Verwaltung in der Vergangenheit unter Verweis auf interne Verträge mit itour verweigert. Kreft: „Kurzfristig ist der iGuide noch nicht rentabel.“ Henri Kramer
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