Landeshauptstadt: Stadtkanal-Baustart an der Havel im Juli
Sanierungsträger-Chef Jesse rechnet mit Planungsgenehmigung Ende Mai / Spender für Brücke gesucht
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Innenstadt – Der Durchbruch für den Weiterbau des Stadtkanals von der Berliner Straße zur Havel ist erreicht. Für Ende April rechne er mit der Planungsgenehmigung durch das Landesumweltamt, im Juli könne Baubeginn sein, sagte Erich Jesse, Geschäftsführer des städtischen Sanierungsträgers, gestern auf PNN-Anfrage. Zurzeit werde die Ende 2007 angekaufte Grundstücksfläche in der Straße am Kanal, die nun gänzlich der Stadt beziehungsweise dem Sanierungsträger gehört, vermessen. Das geschehe in Zusammenhang mit der Ausweisung der neuen Zufahrt zum Neubau der Feuerwache in der Holzmarktstraße durch das städtische Vermessungsamt, so Jesse. Gleichzeitig sollen Bestandsuntersuchungen anlaufen, bei denen der Boden erst einmal bis zur ehemaligen Kellertorbrücke geprüft werden soll. Die Arbeiten am Stadtkanal lagen nahezu zwei Jahre auf Eis – auch weil unklar war, welche Behörde für welche Genehmigung zuständig ist. Nunmehr werde das Landesumweltamt hoffentlich die „Schaffung eines Gewässers“ genehmigen und die Stadt die Bauten für die Kanalmauern und -brücken.
Mit der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) sei besprochen, dass die Regenwasserleitungen in der Türckstraße „umgebunden“ werden, sagte Jesse. Sie zweigen nach der Umverlegung, die für April/Mai geplant ist, dann nach Norden in Richtung Holzmarktstraße ab und münden nicht mehr ins Kanalbett. Auch für die Fernwärmetrasse, die ebenfalls das Kanalbett quert, gebe es inzwischen eine Rahmenvereinbarung mit der EWP. Nach Schluss der Heizperiode soll sie ebenfalls verlegt werden.
In den nächsten Monaten will der Sanierungsträger die Untersuchungen zum derzeitigen Zustand des teilweise schon freigelegten Kanalbettes vorangetrieben haben und als Grundlage für die Ausschreibung der Bauarbeiten nutzen. Die sollen erst einmal bis zur Platane vor dem „Eon.Edis-Karree“ auf den Weg gebracht werden, denn bis zur Berliner Straße reiche das derzeit vorhandene Geld nicht. Wenn alles planmäßig laufe, erklärte der Sanierungsträger-Chef, sei mit einem Beginn der Bauarbeiten im Juli/August zu rechnen.
Einbeziehen will der Sanierungsträger dabei erneut die Lehrlinge des Bildungsvereins Bautechnik. Sie waren bereits beim Kanalstück in der Yorckstraße im Einsatz und haben jetzt im Vorfeld der Bauarbeiten Strauchwerk gerodet, so dass sich ein freier Blick aus der Straße am Kanal auf die Havel ergibt und der historische Kanalverlauf deutlich zu erkennen ist.
Mit dem Stadtkanalverein bestehe inzwischen „bestes Einvernehmen“, sagte Jesse. Um zu bekunden, dass ihm die weitere Gestaltung der Potsdamer Wasserader am Herzen liegt, wolle er Vereinsmitglied werden. Für das Kanalstück bis zur Platane ist dank eines städtebaulichen Vertrags mit dem Energieversorger Eon.Edis die Finanzierung gesichert. Der Aufbau der Kellertorbrücke gehört jedoch nicht dazu. Wie vom Vorsitzenden des Stadtkanalvereins Siegfried Benn zu erfahren war, gibt es derzeit intensive Bemühungen, um die Brücken zu finanzieren. „Wir werden in Zukunft das bürgerschaftliche Engagement noch erhöhen müssen“, meinte Jesse.
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