zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Stadtkanal: Brückenschau mit Verspätung

Nachbildung der Kellertorbrücke für Schaustelle wurde gestern im Studio Babelsberg vorgestellt

Stand:

Babelsberg / Innenstadt - Der Termin stand schon lange fest. Am 20. April sollte eine Nachbildung der Kellertorbrücke als Schaustelle am historischen Ort in der Straße Am Kanal eingeweiht werden. Doch daraus wird nun nichts. Weil die Stadtverwaltung, beziehungsweise der Sanierungsträger, nicht rechtzeitig die notwendigen Bauleistungen in Auftrag geben haben sollen, fehlt nun die Baufreiheit für das Aufstellen der Schaubrücke.

Deshalb wurde sie gestern erst einmal am Ort ihres Entstehens, vor den Toren der Tischlerei des Art Departments von Studio Babelsberg, vorgestellt. Die Brücke ist acht Meter lang und drei Meter breit und sie bekommt eine Rampe, um sie behindertenfreundlich zu machen. Sie besteht aus einer massiven Holzkonstruktion, die gegen Wind und Wetter imprägniert wurde, und deren Schauseite zur Innenstadt hin der historischen Brücke nachgebildet ist.

Künftig soll die Schaubrücke ihren Platz direkt neben den historischen Brückenresten am Stadtkanal finden. Doch noch ist dort die Voraussetzung für die Schaustelle mit Brücke und Infoturm nicht geschaffen, das Kanalbett nicht freigelegt. Erst als der Vorsitzende des Stadtkanalvereins Siegfried Benn das Gespräch mit Oberbürgermeister Jann Jakobs persönlich suchte, seien die notwendigen Unterschriften aufs Papier gekommen, hieß es gestern. Ab nächste Woche soll das Ausschachten des Kanalbettes nun zügig voran gehen, denn die Einweihung der Schaustelle durch Jakobs ist nun für den 24. Mai geplant. Die Brücke soll auch als zeitweiliger Fußgängerüberweg dienen. Von ihr aus können dann die Bauarbeiten am Kanalbett und an der Brücke beobachtet werden. Zudem kann sie bei Veranstaltungen als Bühne dienen.

Ungeduldig zeigte sich übrigens nicht nur der Vorsitzende des Stadtkanalvereins – auch vom Großsponsor für die Kellertorbrücke, dem Unternehmen Dussmann, soll es schon Nachfragen gegeben haben, wann die Restaurierungsarbeiten endlich beginnen.

Die Idee, Schaubrücke und einen Infoturm bauen zu lassen, entstand zum Themenjahr „Faszination Wasser“. Dazu wollte auch der Stadtkanalverein seinen Beitrag leisten. Geschäftsführer Michael Düwel vom Art Department war angetan und versprach, das Schauobjekt zum Selbstkostenpreis herzustellen – und der für die Studios arbeitende Designer Hans-Jürgen Daponte zeigte sich als Stadtkanalfan und lieferte die Vorleistungen für den Brückenaufbau sogar kostenlos. Wichtiger Unterstützer des Projekts im Themenjahr Wasser war auch der Verein Kulturland Brandenburg, der einen finanziellen Beitrag zur Errichtung der Schaustelle leistete.

Interesse am Mithelfen hat zudem der Bildungsverein Bautechnik bekundet. Für die Lehrlinge sei es eine gute Schule, das Erlernte in der Realität auszuprobieren. Schon Pflasterarbeiten am Kanal in der Yorckstraße waren von Lehrlingen des Bildungsvereins erledigt worden. „Der Lerneffekt war enorm“, meinte Vereinschefin Angelika Thormann. Auch beim weiteren Kanalausbau sollen wieder Maurer-, Pflasterer- und eventuell Kanalbauerlehrlinge unter Aufsicht erfahrener Ausbilder eingesetzt werden.

Die Bauabschnitte von der Havel bis zur Berliner Straße werden mit Spundwänden und mit originalem Tiefgang ausgeführt. Wenn sie fertig sind, kann Havelwasser einfließen, das so bewegt und belüftet wird, dass es klar bleibt. Benn hält diesen Bereich für ausgezeichnet geeignet, um Feste zu feiern und Kultur zu etablieren. Wann das Kanalstück geflutet wird, dazu wollte er jedoch noch keine Prognose wagen. Hella Dittfeld

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })