Landeshauptstadt: Stadtpalais- Miete war in „Todeszone“
Innenstadt – Auch die Potsdamer Karstadt-Filiale scheint unter einem, für das Warenhaus höchst ungünstigen Mietvertrag durch den Eigentümer Esch-Fonds zu leiden. Das veröffentlichte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.
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Innenstadt – Auch die Potsdamer Karstadt-Filiale scheint unter einem, für das Warenhaus höchst ungünstigen Mietvertrag durch den Eigentümer Esch-Fonds zu leiden. Das veröffentlichte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. So soll die Miethöhe für das Stadtpalais bei 16, 4 Prozent des Umsatzes gelegen haben. In München sollen laut dem Pressebericht gar 23,2, Prozent des Umsatzes für die Miete gezahlt worden sein, am Leipziger Standort 19, 6 Prozent. Im Karlsruher Karstadt-Haus lag die Miete bei 14,5 Prozent des Umsatzes. Einzelhandelsexperten sagen, dass für Warenhäuser bereits ab zehn Prozent die „Todeszone“ beginne, in der die Miete nicht mehr gemeinhin zu erwirtschaften sei. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte diese Mietverträge „zweifelhaft“.
Das Potsdamer Warenhaus in der Brandenburger Straße gehörte seit 1931 der Karstadt-Warenhauskette. Zu DDR-Zeiten hatte die staatliche Kaufhauskette Konsument eine Filiale im Jugendstilhaus. Mit der Wiedervereinigung erhielt Horten den Zuschlag für alle Konsument-Kaufhäuser und übernahm demnach auch die Potsdamer Filiale, bis 1996 ein Großbrand zur Schließung des Hauses führte. Karstadt übernahm das Gebäude und verkaufte es wie andere Standorte an die Esch-Gruppe, die über Fonds die Sanierung der Häuser finanzierte und anschließend an Karstadt zurückvermietete.
Brisant, so berichtet „Spiegel“, sind vor allem einige Namen der Fonds-Anteilseigner. Unter anderem zeichnete der einstige Aufsichtsratsvorsitzende der Karstadtmutter Arcandor, Thomas Middelhoff, Anteile des Esch-Fonds. Die Staatsanwaltschaft Essen hat deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Interessenkollisionen eingeleitet. KG
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