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Im Restaurant „Prinz Eisenherz“ im Filmpark fand in der Vorwoche die erste Runde des Werkstattverfahrens statt.

© Andreas Klaer

„Eine Zumutung“: Stadtpolitiker kritisieren Libeskind-Werkstatt

Grünen-Fraktionschefin Saskia Hüneke machte ihrem Unmut im Bauausschuss Luft. Auch aus den Reihen der SPD gab es Kritik.

Potsdam - Für vielstimmige Kritik hat im Bauausschuss der bisherige Ablauf des Werkstattverfahrens zur geplanten Media City nach einem Entwurf des Stararchitekten Daniel Libeskind gesorgt. Bei der Sitzung am Dienstagabend sagte zum Beispiel die Grünen-Fraktionschefin Saskia Hüneke, sie habe sich bei einem solchen Treffen „selten so verladen gefühlt“: „Es war eine Zumutung.“ 

Das müsse sich klar ändern. Unter anderem seien von der Stadtpolitik geforderte Simulationen, wie sich die Media City in ihr Umfeld am Filmpark einfügen könnte, noch nicht gezeigt worden. Dabei habe man die Daten dafür dem Investor bereits vor Wochen zur Verfügung gestellt, sagte Stadtplanungschef Erik Wolfram dazu später.

Auch Babette Reimers (SPD) sagte, es wäre sinnvoller gewesen, solche Aufgaben schon teilweise abzuarbeiten. Irritiert äußerte sich Ilko Maruschat von der Bürgerinitiative gegen das Vorhaben. So seien die Vorträge zu lang und die Zeit der Diskussion zu kurz angesetzt gewesen. Zu Verkehrs- und Umweltauswirkungen sei außerdem nichts Neues bekannt geworden. 

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Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) sagte, man setze den Beschluss der Stadtverordneten zu diesem Werkstattverfahren um. Dieses solle „in der Trägerschaft des Grundstückseigentümers durchgeführt werden“, zitierte Rubelt den Beschluss der Stadtverordneten.  

Bis zu 5000 Menschen sollen in der Media City arbeiten

Generell seien bei dem Vorhaben viele Fragen offen, es seien „noch viele Unterlagen beizubringen seitens des Vorhabenträgers“, so Rubelt. Stadtplanungschef Wolfram wiederum stellte in Aussicht, dass es neben einem weiteren Werkstatttermin – der für November geplant ist – vermutlich weitere Treffen dieser Art geben werde. „Es wird wohl noch weitere Termine geben.“ Alle aufgeworfenen Fragen müssten beantwortet werden, versprach Wolfram.  

In der Media City sollen laut Investor Jan Kretzschmar bis zu 5000 Menschen arbeiten. Ein Gebäude in der Mitte des Komplexes soll rund 66 Meter hoch sein. Beim ersten Werkstatttreffen am vergangenen Freitag hatte Architekt Libeskind das Projekt verteidigt und um Vertrauen in seine Erfahrung mit solchen Großvorhaben geworben.

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