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Landeshauptstadt: Stadtschloss in Acryl

Samstag Auktion von Gemälden und Fotografien zu Gunsten der sanierungsbedürftigen Minerva

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Innenstadt - 21 Mal Stadtschloss – in Öl, Acryl, Aquarell, fotografiert, gezeichnet, gesprayt. Die von Potsdamer Künstlern gefertigten Originale, die zu Teilen auch Eingang in einen Kunstkalender gefunden haben, werden am kommenden Samstag versteigert. Der Erlös soll in die Restaurierung der Minerva fließen. Die drei Meter große Sandsteinfigur, die die Schutzgöttin der Wissenschaft und Kultur darstellt, zierte einst den so genannten Theaterflügel des Stadtschlosses.

Initiiert sind Auktion und Kalender von der Bürgerbewegung „Mitteschön“ und dem Stadtschlossverein, die sich beide für einen Wiederaufbau des Schlosses in Potsdams Mitte nach historischem Vorbild einsetzen. Das führte bei der gestrigen Vorstellung des Kunst-Kalenders zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka, Schirmherrin des Restaurierungsprojektes, und Barbara Kuster, Galionsfigur der Mitteschön-Bewegung. Ministerin Wanka hatte zuvor erklärt, dass ein Neubau in Schlossmaßen erst durch den Einbau noch erhaltener alter Stücke alte Authentizität erlange. Das stieß bei der bürgerbewegten Kuster auf Missfallen. „Wir wollen den kompletten Knobelsdorff auf dem Alten Markt und keinen modernen Bau mit angeklatschten Originalteilen“, stellte die Mitteschön-Initiatorin klar. „Was Sie wollen ist bekannt“, entgegnete die Ministerin. Was am Ende komme, sei noch unklar. Gemeinsam ist den beiden Frauen aber die Sorge um Minerva. Die bereits wegen Baufälligkeit 1932 demontierte Figur, hatte Krieg und Schlossabriss in einem Depot überdauert. Sie wieder herzustellen, koste rund 20 000 Euro, die jetzt durch die Kunstversteigerung und den Kalenderverkauf erzielt werden sollen.

Moderiert wird die Auktion von der Wahlpotsdamerin Ulla Kock am Brink. Die 21 Lose seien vor der Versteigerung im Auktionsraum im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ausgestellt, sagte Oliver Geldener von der Bürgerinitiative Mitteschön. Das wohl einträglichste Werk dürfte die Minerva-Zeichnung von Modeschöpfer Wolfgang Joop sein, das auch das Titelblatt des Kalenders schmückt. Eine Mindestgebotvorgabe gebe es für die über zwanzig Originale nicht, so Geldener. Trotzdem hoffe man natürlich auf erlösbringende Gebote. Die Bürgerinitiative habe deshalb zur Auktion auch Potsdamer eingeladen, die kunstinteressiert und betucht seien. „Natürlich sind auch alle anderen willkommen“, sagte der Mitteschön-Sprecher. Wer dennoch keines der Kunstwerke ersteht, hat die Möglichkeit, in ausgewählten Geschäften den Kunstkalender mit den Abdrucken für 15 Euro zu erstehen. Auch das komme der Minerva zu gute, so Geldener

Die Bilder im Netz unter: www.gut-und-schoen.net

Nicola Klusemann

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