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Landeshauptstadt: Stadtteilfest mit Sahnehäubchen 35 Institutionen beteiligten sich am Schlaatzfest und die Plattenbau-Wähler wurden heftig umworben

Schlaatz Zum Stadtteilfest am Bürgerhaus, zu dem etwa 2500 Besucher gekommen waren, gab es am Samstag noch ein Sahnehäubchen obendrauf. Es wurde zum zweiten Mal das Stück „Von Schlössern und Schlaatzern“ gespielt und diesmal waren die Sitzreihen so voll, dass noch Bänke hinzugestellt werden mussten.

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Schlaatz Zum Stadtteilfest am Bürgerhaus, zu dem etwa 2500 Besucher gekommen waren, gab es am Samstag noch ein Sahnehäubchen obendrauf. Es wurde zum zweiten Mal das Stück „Von Schlössern und Schlaatzern“ gespielt und diesmal waren die Sitzreihen so voll, dass noch Bänke hinzugestellt werden mussten. Sylke Reinhardt und Karen Ressin hatten sogar die Heinrich-Mann-Allee überquert und waren aus der Waldstadt gekommen. Viele Jahre galt die Allee als Barriere zwischen den Neubaugebieten, die die „Königskinder“ hüben und drüben trennte. Doch der Schlaatz hat sich gemausert und zieht inzwischen sogar Potsdamer von weiter her an.

David Helm war zum Beispiel aus Babelsberg mit dem Kinderwagen angerollt gekommen, seine Freundin habe vor der Geburt des Babys im Familienzentrum gearbeitet und die Verbindung sei geblieben. An die große Toleranztafel hatte er gerade „Nicht egoistisch zum Nachteil künftiger Generationen leben“ geschrieben. „Ich finde der Umweltgedanke ist bisher zu kurz gekommen“, meinte er.

Bei den Kindern klappe es mit der Toleranz schon sehr gut, war von Ilona Kreutiesser zu hören. Sie ist Erzieherin in der Integrationskita „Nuthespatzen“ und beim Stadtteilfest war sie eine der Betreuerinnen des Kitastandes. Dort wurde gebastelt bis zum Abwinken. Die Kinder wollten gar nicht aufhören, als 18 Uhr Schluss war. 35 Organisationen, Vereine und Parteien beteiligten sich diesmal am Stadtteilfest, es gab einen Trödelmarkt Sport- und Tanzgruppen traten auf und das Eisenbahnerblasorchester spielte, was das Zeug hielt.

Hatte sich in der Vergangenheit vorwiegend Die Linke um die „Platte“ gekümmert und war auch im Schlaatz seit Jahren bei den Stadtteilfesten dabei, so gaben sich diesmal alle in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien die Ehre. Es gebe noch sehr viele unentschlossene Bewohner gerade in diesem Stadtteil, meinte Jutta Busch von der SPD. Manche erklärten auch, sie wollten überhaupt nicht zur Kommunalwahl gehen. „Die müssen wir noch gewinnen“, findet Busch. Man wolle sich hier mehr einklinken, verkündete auch Thomas Wilk von der FDP und verteilte die FDP-Umfragekarten, von denen so manche beim Stadtteilfest ausgefüllt wurde zum Thema: Was gefällt in Potsdam und was müsste verändert werden. Und CDU-Fraktionschef Michael Schröder bemerkte, dass sich „der Kiez deutlich stabilisiert“ habe. „Die Leute sind freundlicher geworden, aufgeschlossener“, sagte Schröder.

Dass das Stück „Von Schlaatzern und Schlössern“ im Schlaatz-Teil nur Verlierer zeigte, denen das Wasser bis zum Hals steht, störte offensichtlich niemand. Das gebe es,wurde geäußert, nicht jeder aber sah sich selbst so. Lothar Person, der seit 1985 hier wohnt, gefällt sein Wohngebiet. Alle Wohnungen in seinem Haus seien wieder vermietet, vorwiegend an Studenten. Auch die beiden Kontrahenten um den Oberbürgermeistersessel, Jann Jakobs (SPD) der ihn besetzt hält und Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, der ihn gern hätte, sahen sich das Stück in schöner Eintracht an.

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