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Startschuss für Palais Barberini: Stadtverordnete beschließen Bebauung der Alten Fahrt
Die Ampel für den Aufbau des Palais Barberini steht auf Grün – und auch für weitere geplanten Bauvorhaben in der Potsdamer Mitte in den kommenden Jahren.
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Innenstadt - Die Stadtverordneten haben am Montagabend in nichtöffentlicher Sitzung mit großer Mehrheit dem Verkauf von sieben Filetgrundstücke an der Alten Fahrt und einem an der Schwertfegerstraße zugestimmt. Das bestätigten Teilnehmer der Sitzung am Abend den PNN. Damit sei die Wiedergewinnung der historischen Innenstadt, über die seit Jahrzehnten in Potsdam gerungen wird, einen entscheidenden Schritt vorangekommen, hieß es.
Mit dem Beschluss können neben dem Palais Barberini nun so stadtgeschichtlich bedeutsame Häuser wie die Palazzi Chiericati und Pompei in historischer Fassade neu errichtet werden. Dazu kommen weitere moderne Bauten, die der Umgebung des alten Marktes ihre ursprüngliche Struktur aus der Zeit vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wiedergeben sollen. Bis etwa 2015 sollen die Bauarbeiten dauern, hieß es bei der Vorstellung der ehrgeizigen Pläne im Oktober.
An einem Punkt justierten die Stadtverordneten nach: Sie nahmen einen CDU-Antrag an, das Bauprojekt an der Humboldtstraße 1 und 2 am Standort des ehemaligen Palasthotels noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. So soll der Gestaltungsrat, in dem Experten im Auftrag der Stadt unter architektonisch-ästhetischen Gesichtspunkten über wichtige Bauprojekte der Stadt urteilen, den Entwurf für die Humboldtstraße noch einmal diskutieren – mit dem zuständigen Architekten und dem niederländischen Baukonzern Kondor Wessels Holding GmbH, der an der Stelle ein fünfgeschossiges Ärzte- und Bürohaus errichten will. Vor allem die Grünen und die FDP hatten den Entwurf für das Gebäude heftig kritisiert, er sei für die Ecke zur Langen Brücke „nicht adäquat“. Ein Antrag der Grünen, für den Kondor Wessels-Plan noch schärfere Auflagen zu beschließen, fand knapp keine Mehrheit.
Mit dem Votum endet auch ein Bieterwettbewerb, wie die Areale in der Mitte bebaut werden sollen. Der zweistufige Wettbewerb, den die städtische Bauholding Pro Potsdam ausgelobt hat, steht dabei schon länger in der Kritik. Vor allem Potsdamer Bewerber um Grundstücke hatten kritisiert, dass keine einzige Bauherrengemeinschaft aus der Stadt einen Zuschlag bekommen hat. Die Grünen wollen mit einem Antrag, der demnächst erstmals im Bauausschuss beraten wird, genau dieses Bieterverfahren für kommende Bauvorhaben in der Mitte überarbeiten – unter anderem zugunsten von Investoren aus Potsdam.
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