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Erneut dabei. Beim „3. Rund im Gewerbegebiet“ am Sonntag in Stahnsdorf gehen in diesem Jahr neben den nichtbehinderten Radsportlern (im Bild links, Vorjahressieger Christoph Pfingsten) auch wieder Sportler mit Handicap auf die Strecke.

© Manfred Thomas

Sport: Stahnsdorf erlebt Test für Rio

Das „3. Rund im Gewerbegebiet“ der Radsportler ist erstmals auch Testrennen für die Paralympics 2016

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Viele Jahre war Radsporttrainer Wolfgang Pfingsten in ganz Deutschland unterwegs. Bei den verschiedensten Radrennen betreute er seine Nachwuchssportler. Bis seine Frau ihn fragte, warum er nicht mal ein Radrennen in Stahnsdorf veranstalten würde. So entstand die Idee zum „Rund im Gewerbegebiet“, welches am kommenden Sonntag nun zum dritten Mal in Stahnsdorf an der Ruhlsdorfer Straße stattfindet.

„Wir haben vor drei Jahren ganz klein angefangen“, erzählt Organisator Wolfgang Pfingsten. „Dieses Jahr wird es richtig groß.“ Ab 9.30 Uhr kämpfen die Radsportler auf dem 1,6 km langen Rundkurs in neun unterschiedlichen Rennen um Medaillen und Pokale. Der letzte Startschuss soll gegen 16.45 Uhr fallen (siehe Kasten). Sogar für Olympiaflair ist in diesem Jahr gesorgt: Der Deutsche Behinderten Sportverband nutzt die Stahnsdorfer Veranstaltung als Testrennen für die Paralympics 2016 in Rio. Beim Tandemrennen um 13.15 Uhr steigen nichtbehinderte und sehbehinderte bzw. blinde Sportler gemeinsam aufs Fahrrad. Bundestrainer Patrick Kromer und Teammanager Tobias Engelmann haben dazu Spitzenpiloten und talentierte Sportler mit Sehbehinderung zur Sichtung eingeladen. „Die Sportler trainieren bei uns quasi zum ersten Mal zusammen“, sagt Pfingsten, der hofft, dass es die Teams dann auch zu den Paralympics schaffen.

Einer der Piloten, wie die steuernden nichtbehinderten Tandemradler bezeichnet werden, ist Marcel Kalz. Der ehemalige Sechs-Tage-Rennfahrer und amtierende Deutsche Meister im Punktefahren ist früher oft gemeinsam mit Wolfgang Pfingstens Sohn Christoph bei Wettkämpfen gewesen. „Ich habe immer noch einen guten Draht zu Marcel“, erzählt Pfingsten-Senior. „Als ich hörte, dass er nun im Behindertensport aktiv ist, war klar, dass wir solch ein Rennen bei unserer Veranstaltung integrieren wollen.“ Auch Olympiasieger Stefan Nimke und Erik Mohs gehören zum Starterfeld des Handicaprennens über 32 Kilometer. Außerdem wird es ein Handbike-Rennen über drei Runden geben.

Zum Rahmenprogramm gehört neben dem Bobbycar-Rennen auch ein Promi-Rennen, zu dem die Bürgermeister der Region sowie die zahlreichen Sponsoren der Veranstaltung über drei Runden auf die Strecke gehen. „Die Veranstaltung wäre ohne die Gemeinde und unsere zahlreichen Unterstützer nicht möglich“, so Pfingsten. „Sie haben uns gezeigt, dass die Region ein Herz für unseren Sport hat.“ Den Abschluss der Veranstaltung bildet der internationale Freundschaftsländerkampf mit Spitzenradsportlern aus Deutschland, Tschechien und Polen. Für das Rennen über 25 Runden hat sich auch der Potsdamer Doppelolympiasieger Robert Bartko angekündigt. Vorjahressieger Christoph Pfingsten kann aufgrund seiner Teilnahme bei den Team-Weltmeisterschaften in Italien nicht antreten. „Das ist schade, aber ich denke, wir konnten für guten Ersatz sorgen“, sagt Wolfgang Pfingsten bescheiden.

Dass er während der Vorbereitung für das Rennen vor der Haustüre nun fast weniger zu Hause ist als damals, als er überall in Deutschland bei Wettkämpfen war, hatte seine Frau vor drei Jahren nicht bedacht. Am Sonntag wird sie jedoch an der Strecke bei ihm sein. Luisa Müller

Luisa Müller

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