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Sport: Stammplatz Seitenlinie

Sven Moritz will mit Nulldrei in die Regionalliga, am Samstag steht das Spiel gegen seinen Ex-Verein an

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Sven Moritz will mit Nulldrei in die Regionalliga, am Samstag steht das Spiel gegen seinen Ex-Verein an Der Stammplatz von Sven Moritz auf dem Fußballplatz ist momentan hinter Sebastian Rauch. Ungewöhnlich, denn Rauch steht im Tor des SV Babelsberg 03 und ist damit letzter Mann des Fußball-Oberligisten. Doch Sv. Moritz, wie er häufig in Statistiken geschrieben wird, um ihn von Bruder Patrick zu unterscheiden, steht hinter der Torlinie und gehört zu jenen, die sich für einen möglichen Punktspieleinsatz in Bewegung halten. Zuletzt lief er beim Berliner AK umsonst von Seitenlinie zu Seitenlinie, denn er wurde von Trainer Peter Ränke nicht eingesetzt. „Das ist okay, die besten elf stehen auf dem Platz, somit muss ich meine Leistung steigern“, sagt der Sport- und Geschichtsstudent der Potsdamer Universität. Am Samstag (14 Uhr) nun trifft seine Mannschaft Babelsberg 03 auf sein ehemaliges Team, den Brandenburger SC Süd 05. Ob er spielt, wird Ränke wohl wieder erst während der Partie entscheiden. Die Rollen sind vor der Partie zwischen dem Tabellenzweiten und Meisterschaftsaspiranten vom Babelsberger Park und den Brandenburgern klar verteilt: Die Gastgeber gehen als Favorit aufs Feld. „Da gilt es zu punkten“, sagt Sven Moritz, auch wenn es für die Spieler aus seiner Geburts- und Heimatstadt um jeden Punkt gegen den Abstieg geht. Dennoch sagt er heute, sein Herz ist in Babelsberg, die Erinnerung in Brandenburg. Es war eine Oberligapartie, die ihm auf Anhieb bei dem Gedanken an die Brandenburger Fußballjahre einfällt. Sein BSC Süd gegen die Amateure von Hertha aus Berlin. „Die wollten schon damals nach oben, es war schon immer ein Angstgegner in der Oberliga“, blickt er zurück. Das Zusammentreffen fand im Jahn-Sportpark statt, der Sieger hieß Brandenburg. „Das war ein besonderes Kribbeln“, gesteht er – der Underdog bezwang den Favoriten. Eine Warnung auch für Babelsberg und das Spiel am Samstag? „Wir müssen konzentriert zur Sache gehen, und dürfen die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt der große Bruder von Kapitän und Mittelfeldregisseur Patrick Moritz. Denn seiner Ansicht nach kämpft Babelsberg um die Meisterschaft, das womöglich entscheidende Spiel findet in zehn Tagen gegen die Amateure von Hertha BSC statt: Die Meisterschaftsentscheidung werde knapp, so Sven Moritz, aber der erste Platz der Babelsberger sei ebenso sicher wie der Klassenerhalt der Brandenburger. Sechs Spiele bestritt Sven Moritz im vergangenen Mai und Juni für Babelsberg in der Regionalliga. Eine Zeit mit Insolvenz und Niedergang, die ihn auch an Brandenburg erinnert hat, als bei Stahl die Lichter ausgingen. Und dennoch zieht er das Positive aus der Geschichte und will kommendes Jahr wieder in der Regionalliga kicken – mit Bruder Patrick. Der hat seine Arbeit gewechselt, um mehr Zeit für den Sport zu haben und steht bei der EWP in Lohn und Brot. Der ältere Bruder Sven will im kommenden Jahr sein Examen ablegen, bis dahin steht der Sport an zweiter Stelle. „Leistungsorientierter Sport“, erklärt Sven Moritz, auch wenn er einmal sagte, er spiele Fußball, um fit zu bleiben. Am Samstag gilt es nun im Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga zu bleiben. Das Hinspiel gewannen die Kicker von Trainer Ränke 4:2. Für Sven Moritz wird es wieder so sein wie an 28 anderen Wochenenden dieser Saison, in denen er nicht in der Startformation stand. Er macht sich hinter dem Tor von Sebastian Rauch warm und wartet darauf, dass Ränke ihn einwechselt. Das geschah fünf Mal in dieser Saison – 2004 spielte er gar erst 47 Minuten um Oberligapunkte. jab

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