Landeshauptstadt: Stammzellen aus der Nabelschnur St. Josefs-Krankenhaus: Bei 16 von 577 Geburten
im Jahr 2004 Stammzellen-Einlagerung in Leipzig
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im Jahr 2004 Stammzellen-Einlagerung in Leipzig Als einzige Einrichtung in Potsdam bietet das St. Josefs-Krankenhaus den dort entbindenden Müttern die Entnahme von Stammzellen-haltigem Blut aus der Nabelschnur an. Die im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen können im Fall einer späteren Krankheit des Kindes zur Heilung eingesetzt werden. Zur Einlagerung der Stammzellen kooperiert das St.Josefs-Krankenhaus mit der Leipziger Biotechnologiefirma „vita 34“, ein kommerzielles Unternehmen, welches Nabelschnurblut computergesteuert einfriert und langfristig lagert. Die Dienstleistung wird den Eltern in Rechnung gestellt. Nach Angaben der Direktorin des St. Josefs-Krankenhauses, Adelheid Lanz, wurden im vergangenen Jahr bei 16 der 577 in dem christlichen Krankenhaus geborenen Kindern Nabelschnurblut auf Wunsch der Eltern entnommen. Wie Dirk Gitter, Mitarbeiter von „vita34“ bei einem Vortrag im St. Josefs-Krankenhaus erklärte, kostet die 20- jährige Einlagerung eines Stammzellenpräparates 1950 Euro, Ratenzahlung sei möglich. Laut Gitter sind Stammzellen in der Lage, sich zu jedem der 200 verschiedenen menschlichen Gewebe zu entwickeln, etwa Nerven-, Haut- oder Knochenzellen. Die Therapiehoffnungen zielen auf Krankheiten wie Alzheimer, Querschnittslähmung, Multiple Sklerose und Herzinfarkt. Voraussetzung sind weitere wissenschaftliche Erfolge in der Zukunft. Auch aus dem Körper Erwachsener könnten laut Gitter Stammzellen gewonnen werden, jedoch sei deren Einsatzpotential wegen ihres Alters geringer. Nabelschnurstammzellen seien jünger, hätten sich noch nicht sehr häufig geteilt und seien daher vitaler. Allerdings sei die Gewinnung von Nabelschnur-Stammzellen nur einmal im Leben möglich, kurz nach der Geburt, so Gitter. Eltern könnten heute Vorsorge treffen für etwaige Therapien bei ihren Kindern in der Zukunft. Das Klinikum Ernst von Bergmann prüft derzeit die Möglichkeit der Einlagerung von Nabelschnurblut, erklärte Chefarzt Prof. Hubertus Wenisch auf Anfrage. Derzeit prüfe das Klinikum verschiedene Anbieter. Ziel sei es laut Wenisch, den Eltern ein möglichst preiswertes Angebot zu machen. Über den zu erwartenden Nutzen von Nabelschnur- Stammzellen bei zukünftigen Therapien gebe es „viele Hoffnungen“, Heilmethoden steckten jedoch noch in der Phase der klinischen Erprobung. „Alles ist erst in den Startlöchern“, so Wenisch.
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