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ATLAS: Standhaft bleiben

Henri Kramer begrüßt den Entwurf eines Luftreinhalteplans für Potsdam

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Das Unverständnis bei den betroffenen Autofahrern ist vorprogrammiert: Im ersten Entwurf des Luftreinhalteplans für Potsdam schlägt das Landesumweltamt Fahrverbote für Dieselfahrzeuge vor, die zu viele Schadstoffe ausstoßen. Diese dürften ab 2010 bestimmte Teile von Potsdam nicht mehr durchfahren. Weiter rät das Amt, dass zu bestimmten Zeiten die dreckigsten Straßen Potsdams nur noch von einer begrenzten Anzahl Autos durchfahren werden können – und der Rest des Verkehrs hinter Ampeln wartet. Leidenschaftliche Autofahrer werden solche Pläne aufregen. Doch ist die Stadt in erster Linie dem Gemeinwohl verpflichtet: Laut Landesumweltamt leben und arbeiten rund 5000 Potsdamer an den am stärksten belasteten Straßen der Stadt. Wer soll diesen Menschen erklären, dass sie auf ihre Lebensqualität weiter verzichten sollen, damit alle Anderen weiter Auto fahren können? Zudem sind viele Vorschläge so gestrickt, dass sie dass Autofahren nur unkomfortabler machen: So entsteht mehr Motivation für die Benutzung von Bus, Tram oder Fahrrad. Und gegen den Vorschlag, dass Diesel-Dreckschleudern wie in Berlin aus der Stadt verbannt werden sollen, dürften nur die Betroffenen etwas haben. Nun ist es Sache der Politik, gegen solche Klagen standhaft zu bleiben.

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