zum Hauptinhalt

Homepage: Standortvorteile

ZAB fördert Kooperation von Hochschulen, Forschung und Wirtschaft

Stand:

ZAB fördert Kooperation von Hochschulen, Forschung und Wirtschaft Das Ergebnis ist ernüchternd und unangenehm: 84 Prozent der Landkreise mit wenigen, schlechten und sehr schlechten Wachstumschancen liegen in den neuen Bundesländern. Das zeigt eine Studie der Prognos AG und des „Handelsblatt“. Doch in der Studie zeigen sich auch einige Lichtblicke. Zwar belegt Berlin Platz 262 aber Jena liegt immerhin auf Platz 24 und ist somit ostdeutscher Spitzenreiter. In Brandenburg haben die Regionen Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming zumindest einen ausgeglichenen Chancen-Risiko-Mix. Dabei kommt Potsdam auf Platz 148 und Teltow-Fläming hat überraschenderweise den größten Anstieg des Bruttoinlandproduktes zu verzeichnen, nämlich 54 Prozent im Vergleich zu den 10,7 Prozent im bundesdeutschen Durchschnitt. Zu den Erfolgen der Brandenburger Landkreise hat auch die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB) beigetragen. Zu 80 Prozent vom Wirtschaftsministerium Brandenburg finanziert, hat sie die Aufgabe, Unternehmen und angehende Existenzgründer in Fragen der Ansiedlung, innovativen Technologien, Energienutzung und Außenwirtschaft zu beraten. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Technologieförderung durch Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft. Die „einmalige Wissenschaftsdichte“ Potsdams sei ein Standortvorteil, den es zu nutzen gilt, so ZAB-GeschäftsführerProf. Klaus-Peter Schulze. Die Unternehmen würden zunehmend fremde Institutionen mit Forschung zu betrauen, daher seien Forschungseinrichtungen vor Ort ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl. Einen weiteren Vorteil, Forschungsaufträge an Hochschulen oder wissenschaftliche Institute zu erteilen, liefert die ZAB: ist eine solche Institution beteiligt, gibt es mehr Fördergelder. Seit 2001 gab es 821 Projekte dieser Art, die insgesamt mit über 73 Millionen Euro gefördert wurden. Auch für Studenten hat die ZAB etwas zu bieten. Möchte ein Absolvent eine Firma gründen, so erstellt die ZAB Konkurrenzanalysen und berät angehende Existenzgründer in Vertriebs- und Rechtsfragen. Gut 100 junge Unternehmer pro Jahr werden auf diese Weise unterstützt. Noch dazu fördert die Agentur den Personaltransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft – wird ein Absolvent eingestellt, so zahlt das Land Brandenburg die Hälfte seines Gehalts. Obwohl Lehre und Forschung zentrale Aufgaben von Hochschulen sind, so lohnt es sich für sie manchmal, als Unternehmen zu agieren und zwar bei der Verwertung von wirtschaftsrelevanten Erfindungen. Wie für jedes Unternehmen zahlt sich hier Arbeitsteilung aus und deswegen bietet die ZAB an, die Vertriebsarbeit zu übernehmen. „Wir überlegen uns, wo in der Wirtschaft welche Innovationen gebraucht werden und bringen dann Firmen und Forscher an einen Tisch,“ erklärt Eva Schulz, Leiterin der Abteilung Brainshell, die sich bei der ZAB mit der Patentverwertung beschäftigt. 70 Erfindungen wurden allein in den letzten zwei Jahren zur Patentierung angemeldet. Das Ergebnis waren neun Lizenzabschlüsse. So kaufte im Januar 2004 Infineon Technologies AG das Recht, ein von einem Forscher der Universität Potsdam entwickeltes Verfahren zum Design hochsicherer Chips für Chipkarten anzuwenden. „Im Preiswettbewerb kann Deutschland nicht mithalten“, so Prof. Schulze, die Produktion in Osteuropa oder Asien würde immer billiger sein. „Die Deutschen müssen den Qualitätswettbewerb gewinnen. Deswegen fördern wir Innovationen“. Seit der Neuerung des Arbeitnehmer-Erfindungsgesetzes 2002 bleibt das Patent Eigentum der Hochschule und nicht des Wissenschaftlers. Dadurch wird der Erfinder an die Hochschule gebunden; das Unternehmen ebenso, denn es kann im Laufe der Verwertung weitere Forschung nötig sein. In diesem Zusammenhang wünscht sich Schulze eine engere Kooperation mit Berlin, da die Bundeshauptstadt rund 40 Prozent der für die Wirtschaft relevanten Forscher Ostdeutschlands beschäftigt. Brandenburg bietet dagegen genug Platz für Produktionsstätten. Katharina Sekareva

Katharina Sekareva

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })