Sport: Stattlicher Lauf, klares Ziel
Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam will gegen Hamburg Serie beibehalten
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Der anstehende 22. Spieltag in der Handball-Regionalliga Nordost bietet dem 1.VfL Potsdam die günstige Gelegenheit, sich auf den vierten Tabellenplatz zu verbessern. Bereits am morgigen Abend kommt es zum Direktvergleich zwischen der HSG Tarp/Wanderup und dem DHK Flensborg. Beide Vertretungen liegen bei schlechterem Torverhältnis unmittelbar vor den Potsdamern, die am Sonntag als klarer Favorit den AMTV Hamburg erwarten (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee).
Mit dem noch um den Klassenerhalt bangenden kommenden Gegner verbindet sich die Erinnerung an den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des VfL Potsdam. Mit einem 33:28 sicherte sich der Verein nach einer denkwürdigen Regionalliga-Meisterrunde ohne Niederlage am 29. April 2006 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der AMTV Hamburg galt damals als stabiles Team des oberen Mittelfeldes, hat seither jedoch gehörig an Substanz verloren. Als er vor fünf Tagen beim SV 63 Brandenburg West mit 23:32 verlor, hinderte ihn die klare sportliche Unterlegenheit nicht daran, sich einer Verschwörungstheorie zu bedienen, derzufolge die an diesem Tag amtierenden Berliner Schiedrichter den ebenfalls in sportlicher Bedrängnis befindlichen Brandenburgern fast alles durchgehen ließen. Augenzeugen dieses Spiels berührte dies fast peinlich.
Die Potsdamer, die Ende Oktober vergangenen Jahres das Hinspiel in Hamburg mühelos mit 29:20 gewannen, haben durchaus Respekt vor ihrem kommenden Widerpart. „Wir haben keinen Grund, auch nur einem einzigen unserer Kontrahenten mit Geringschätzung zu begegnen. Ich denke jedoch, dass am Sonntag deutlich wird, wie die Kräfte derzeit verteilt sind“, blickt VfL-Abwehrspieler Göran Böhm voraus und rechnet unter Berücksichtigung der zuletzt nachgewiesenen Stabilität mit einem klaren Favoritensieg gegen ein Team, das an guten Tagen durchaus einen schnellen Ball zu spielen versteht, mit entschlossener körperlicher Gegenwehr jedoch sehr schnell zu beeindrucken ist.
Im Spiel der Hamburger ist sehr viel auf den groß gewachsenen Rückraumspieler Patrick Starke (bislang 122 Saisontore) ausgerichtet. Am Sonntag werden sich Abwehrspieler Göran Böhm und der zuletzt in hervorragender Verfassung befindliche Victor Pohlack um den 19-jährigen Starke kümmern. Der VfL wird das Hamburg-Spiel in der Grundformation bestreiten können, die am vergangenen Samstag mit einem klaren 28:22-Auswärtssieg beim DHK Flensborg überraschte. Eventuell stößt der Linkshänder Jan Piske noch zum Team, der zuletzt verletzt pausierte. Torhüter Tom Lessig begab sich gestern mit einer Fußverletzung in ärztliche Behandlung.
Geht der Blick über das Hamburg-Spiel hinaus, ist das Nahziel klar formuliert. Bis Ostern, so Göran Böhm , wollen die Potsdamer ungeschlagen bleiben und ihren in diesem Jahr eingespielten 11:1 Punkten drei weitere Siege folgen lassen. Dem bevorstehenden Heimspiel folgen die anspruchsvolleren Partien beim SV 63 Brandenburg West und bei der HSG Tarp/Wanderup, ehe am 29. März der VfL Bad Schwartau an der Heinrich-Mann-Allee gastiert.
Thomas Gantz
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