Sport: Steigende Form in dünner Höhenluft
Markus Weinberg und Timo Scholz vom Potsdamer Team fahren derzeit in Peru
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„Vuelta al Perú" - so heißt ein Radrennen durch Peru, bei dem dieser Tage auch zwei Sportler fahren, die normalerweise für das Potsdamer Profiteam notebooksbilliger.de in die Pedale treten: Timo Scholz und Markus Weinberg. Zusammen mit ihrem ehemaligen Mannschaftskollegen Udo Müller und dem Essener Marco Düchting bilden Scholz und Weinberg das „Team Alemania“, eine deutsche Mix-Equipe. Sie sind die Teilnehmer mit dem weitesten Anreiseweg, was in Peru für ein gewaltiges Medienecho gesorgt hat. Da stört es auch niemanden, dass die deutschen Pedaleure bisher nicht so recht mithalten können – wofür es ja auch eine plausible Erklärung gibt. Der Prolog und die erste Etappe fanden in Cuzco statt, der peruanischen Tourismusmetropole auf knapp 3500 Metern Höhe. Den meisten Europäern ist die Luft hier oben schlicht zu dünn. Sportler brauchen für eine seriöse Höhenakklimatisierung zwei bis drei Wochen, doch drei Viertel der deutschen Mannschaft sind gerade einmal eine knappe Woche hier; und Timo Scholz sogar noch kürzer. Der Steherkönig aus Leipzig hat bis zum 30. Januar das Berliner Sechstagerennen bestritten und kam erst am Tag vor Rennbeginn in Cuzco an, weshalb der 34-Jährige am meisten nach Luft japst und es zunächst einmal betont ruhig angehen lässt. „Wenn ich jetzt übertouren würde, könnte ich mich mehrere Monate lang nicht mehr richtig erholen“, erklärt der Routinier.
Markus Weinberg hat sich bisher am besten akklimatisiert. Als 19. war er der stärkste Deutsche beim Innenstadtrennen in Cuzco, und sein Formbarometer zeigt nach oben. An eine Top-Platzierung im Gesamtklassement wagt zwar auch er nicht zu denken – das werden die Südamerikaner unter sich ausmachen –, aber vielleicht ist mal ein schönes Etappenergebnis drin. Damit hätte er dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Er hätte sportlich für Furore gesorgt, und in Peru ist er ja sowieso. „Der Radsport ist eine schöne Möglichkeit, um die Welt zu erleben und dabei Sport zu treiben“, sagt der 23-Jährige, der erst vor sechs Jahren zum Rennradfahren kam und als 19-Jähriger zwischenzeitlich eine neunmonatige Pause einlegte – für eine Tramp-Tour durch Afrika und den Nahen Osten.
Allein das zeigt, dass für den jungen Mann aus der Sächsischen Schweiz nicht nur Durchschnittsgeschwindigkeiten und Ergebnislisten zählen. Natürlich: Training und Rennen genießen auch in Peru Priorität, aber trotzdem blieb Zeit für ein paar Spaziergänge durch Cuzcos Markthalle, für einen Café an der Plaza de Armas mit ihren zwei weltberühmten Kathedralen oder auch für einen Ausflug nach Machupicchu, der legendären Inka- stätte auf einem atemberaubenden Bergrücken im Nebelwald. Karl Heidegger
Karl Heidegger
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