Landeshauptstadt: Stein auf Schleichweg
Stadtverwaltung sperrt beliebte Ausweichstrecke zwischen Mitschurin- und Bundesstraße 273
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Bornim - Im Potsdamer Norden hat die Stadtverwaltung einen bei Autofahrern sehr beliebten Schleichweg jetzt mit einem Betonklotz sperren lassen. Auf diese Variante habe man sich mit einem anliegenden Landwirt verständigt, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz den PNN auf Anfrage. Geprüft werde noch, ob an dem Betonstein außerdem Reflektoren nachgerüstet werden müssen.
Die Linke-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hatte auf den Klotz aufmerksam gemacht und bei der Stadtverwaltung eine entsprechende Anfrage gestellt. Demnach stelle der Stein gerade nachts eine Gefahrenquelle im Verkehr dar. Außerdem werde so eine bestehende Durchfahrtsgenehmigung für landwirtschaftliche Fahrzeuge konterkariert, kritisierte die Linke.
Schulz hielt dagegen, außer vom anliegenden Bauern seien keine weiteren Bedarfe aus dem landwirtschaftlichen Umfeld bekannt. Bereits früher an der Stelle eingebaute Klapppoller seien außerdem mehrmals durch Unbekannte herausgerissen und entwendet worden, so Schulz. „Daher haben wir uns nun auf eine Variante verständigt, die dem Vandalismus standhält und nur durch die Durchfahrtsberechtigten selbst bewegt werden kann“, sagte der Stadtsprecher weiter. Eine Gefahrenquelle stelle der Stein zudem nicht dar, da zum Beispiel Autos gemeinhin mit Scheinwerfern ausgestattet sein müssten.
Grundlage für den Betonklotz ist eine von der Bauverwaltung bereits im vergangenen Dezember vorgenommene Verfügung – seitdem dürfen Autos auf dem Weg nicht mehr fahren. Der als Schleichweg zwischen Mitschurin- und Bundesstraße 273 von Autofahrern gern genutzte Weg begünstige unter anderem wegen seines Verlaufs „verkehrsgefährdende Situationen“, hieß es zur Begründung für das Verbot.
Den Antrag auf Teileinziehung habe der Bürgerverein Bornim gestellt, den der Potsdamer CDU/ANW-Fraktionsvize Klaus Rietz führt, sagte Stadtsprecher Schulz. Mehrere Fachämter hätten den Vorgang geprüft, teilte die Bauverwaltung zuletzt auch dem Beschwerdeausschuss nach einer Anwohnereingabe wegen des Klotzes mit. Stefan Schulz sicherte allerdings zu: „Sollte es Informa
tionsbedarf geben, werden gerne Gespräche im Einvernehmen aller Beteiligten geführt.“ Der letzte Stand: In den vergangenen Tagen war der Klotz zumindest zwischenzeitlich wieder beiseitegeräumt worden. Henri Kramer
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