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In den kommenden Nächten kann man viele Sternschnuppen am Nachthimmel sehen. Auch in Potsdam.

© P. Pleul/dpa

Potsdam im Perseidenregen: Sternschnuppen gucken

Heute und morgen ziehen unzählige Sternschnuppen über den Nachthimmel. Wo man das Spektakel in Potsdam am besten beobachtet.

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Potsdam - Für die Potsdamer wird es heute wieder Zeit, die Wunschzettel anzufertigen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erwartet Deutschland ein Naturschauspiel. Einmal im Jahr durchkreuzt die Erde die Flugbahn von 109P/Swift-Tuttle. Was erst einmal nach dem Namen eines neuen Staubsaugerfabrikats klingt, ist in Wahrheit ein Komet, dessen abgelöste Partikel, in der Fachsprache Perseiden genannt, für Funken auch über dem Potsdamer Himmel sorgen. Der Kometenstaub sorgt für 100 bis 150 einzelne Sternschnuppen am Himmel.

Sehr gute Bedingungen zum Schnuppengucken

Am Leibnitzinstitut für Astrophysik in Potsdam (AIP) kennt man sich bestens mit dem Himmelsphänomen aus. „Die Bedingungen sind so gut wie lange nicht mehr“, sagt Wissenschaftler Jörg Weingrill – und nennt drei Dinge, die für ein schönes Sternschnuppengucken unerlässlich sind: „Der Eintrittszeitpunkt in die Flugbahn des Kometen, die Ausrichtung der Erde und der Neumond sorgen dafür, dass in Potsdam und Umgebung ideale Verhältnisse herrschen werden, um Sternschnuppen zu beobachten.“ Für alle drei Kriterien sind die Bedingungen diesmal ideal.

Natürlich, sagt der Potsdamer Astronom, sei Sternegucken nicht an jedem Ort möglich. „In der Innenstadt werden Sie kaum Spaß an den Himmelskörpern haben.“ Parks eignen sich da schon besser. Am besten aber fährt man ein paar Kilometer aus Potsdam heraus – damit die Stadtlichter einen nicht blenden.

Perseiden haben ihren Namen von Perseus

Eine professionelle Ausrüstung ist dabei zwar von Vorteil, jedoch nicht zwangsweise notwendig. „Ein Gartenstuhl außerhalb der Stadt reicht schon aus, um ein tolles Erlebnis zu haben“, sagt Weingrill.

Ihren Namen verdanken die Perseiden dem Sternenbild Perseus. Das Sternenbild ist jedoch nur scheinbar der Ursprung des Kometenstaubs, so Weingrill.

Zuerst noch Wolken am Nachthimmel

Übrigens: Eine weitere Bedingung für Sternschnuppenfans ist ein klarer Himmel. Stefan Hahn, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, ist optimistisch. „Einzelne Wolkenfelder können vor allem in der ersten Nachthälfte auftreten, doch das dürfte das Erlebnis nicht allzu sehr trüben“, sagt er. Die idealen Sichtverhältnisse sind zwischen Mitternacht und 2 Uhr am Morgen zu erwarten.

Wer das Himmelsspektakel zusammen mit anderen in der Gruppe genießen will und am nächsten Morgen nicht arbeiten muss, bekommt unter anderem im Sternenpark Westhavelland die Gelegenheit, die Sternschnuppen im Public Viewing zu bestaunen. Treffpunkt ist um 20 Uhr am Naturpark-Zentrum Milow. Mit einem Vortrag werden die Sternschnuppenfans erst einmal auf die lange Nacht vorbereitet. Danach geht es auf einen Beobachterrundgang durch den Sternenpark. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 und für Kinder 1 Euro. Wichtig: Das Wünschen nicht vergessen. 

Torben Lehning

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