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Landeshauptstadt: SternZeichen in Schwebe

ABM-Stellen des Seniorentreffs noch nicht zugesagt

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ABM-Stellen des Seniorentreffs noch nicht zugesagt Am Stern - „Der Countdown läuft und wir wissen bis heute nicht, was aus den Ende Juli beantragten ABM-Stellen wird“, sagt Andreas Frank, Leiter des SternZeichen, am Dienstagmittag in dem fast menschenleeren Café des Seniorentreffs in der Galileistraße. Seit die am 19. Juli ausgelaufenen SAM-Stellen des Hauses nicht verlängert wurden, arbeite der Treff mit Notbesetzung, um den Betrieb zu erhalten: Drei der einstigen Mitarbeiterinnen unterstützen den Leiter ehrenamtlich, eine Frau kommt täglich, die zwei anderen springen bei Veranstaltungen ein. „Ohne das Engagement der gekündigten Kolleginnen müssten wir dicht machen“, sagt Frank. Die Helferinnen haben die vage Perspektive, dass ihre nicht verlängerten SAM-Stellen in ABM-Jobs umgewandelt und sie am 16. August wieder Mitarbeiter des Treffs werden, erklärt Frank. Vier ABM-Stellen hat das SternZeichen beantragt, eine davon wäre neu zu besetzen. Die Kommunikation mit der Arbeitsagentur sei gleich null, ärgert sich der Leiter. Es sei niemandem zuzumuten, erst auf den letzten Drücker zu erfahren, was aus seinem Arbeitsplatz werde. Nur ein „Verbot“ seitens des Demokratischen Frauenbund Brandenburg, dem Trägerverein der Freizeitstätte, hält ihn ab, täglich bei der Agentur nachzufragen. Er gehe mit seinem Problem so oft wie möglich an die Öffentlichkeit. Im Schnitt nehmen täglich fünf bis 15 Gäste das Mittagstisch-Angebot des SternZeichen wahr. 2003 kamen rund 9000 Besucher in den Seniorentreff und zu den Veranstaltungen des Hauses, zu den Kabarett-Nachmittagen, den Ausstellungen und Lesungen, berichtet Frank. An einem der Tische sitzt am Dienstagmittag eine alte Dame mit weißem Haar und brauner Gesichtsfarbe. Vor ihr auf dem Tisch steht eine Portion Gulasch mit Spätzle. Sie ist 85 Jahre alt und wohnt gegenüber, erzählt sie. Es lohne nicht, für sich allein zu kochen, deshalb komme sie vorbei, auch um ein wenig zu reden. Sonst gehe sie nicht oft aus der Wohnung. Es wäre schade, wenn das SternZeichen nicht erhalten werde, sagt sie. Wenn ihre Tochter da ist, besuche sie mit ihr Veranstaltungen im Treff. Wie ihr gehe es vielen alten Menschen in der Gegend, meint der SternZeichen-Leiter. Im Sommer, bei mehr als 30 Grad, habe das Haus weniger Publikum, berichtet Frank. Alte Menschen würden bei Hitze kaum vor die Tür gehen. Trotzdem sei es wichtig, dass das SternZeichen durchgängig geöffnet sei, als ein möglicher Treff, zu dem jemand gehen könne, wenn er sich alleine fühle. Die weiteren Treffpunkte in der Gegend würden das SternZeichen, die einzige Freizeitstätte, die sich an Senioren wende, nicht ersetzen. Für Familienfeiern sei der Treff Sommer wie Winter gefragt. Bei der Vernissage am Donnerstag um 16 Uhr, wenn Fotografien von Dieter Blase gezeigt werden, erwartet Frank rund zwanzig Gäste. Marion Hartig

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