Umstrittener Wiederaufbau: Stiftung kritisiert Linken-Beschluss zur Garnisonkirche
Die Stiftung Garnisonkirche sieht sich von den Linken angegriffen: Die hatten sich auf ihrem Kreisparteitag gegen den höchst umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche ausgesprochen.
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Der Streit um den Wiederaufbau der Garnisonkirche hält unvermindert an. Der Vorstand der Stiftung Garnisonkirche kritisierte am Sonntag in einer Erklärung, dass das Projekt „ganz offensichtlich für den Kommunalwahlkampf instrumentalisiert werden soll“. Anlass war ein beim Kreisparteitag der Linken am Samstag einstimmig gefasster Beschluss der Partei „gegen die Errichtung eines Versöhnungszentrums in der historischen Gestalt der Garnisonkirche“. Der Wiederaufbau der Kirche ist unter anderem wegen ihrer Rolle beim sogenannten Tag von Potsdam am 21. März 1933 umstritten.
Laut dem Beschluss können sich die Linken zwar einen Neubau am früheren Standort der 1968 gesprengten Kirche vorstellen. Für diesen aber solle es einen Architekturwettbewerb geben, der mehr als eine architektonische Kopie zum Ziel hat. Die Stiftung teilte dazu mit, es habe bereits ein offenes Bieterverfahren gegeben, ein Architekt sei bereits gefunden. Die Linke hatte auch gefordert, das Konzept eines sogenannten Versöhnungszentrums zu überarbeiten und den geplanten Bau zu einem Friedenszentrum weiterzuentwickeln. Die Stiftung für den Wiederaufbau erklärte dazu, in der geplanten Bürgerkirche sollten auch „friedensethische Fragen bedacht werden, die uns in Gegenwart und Zukunft herausfordern.“
Der Potsdamer CDU-Innenstadtchef Matthias Finken kritisierte die Linken. Mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche könne eine alte Wunde in Potsdam geheilt werden: „Ihr politischer und ideologischer Missbrauch im Dritten Reich sowie in der DDR müssen ein Ende haben.“
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