Landeshauptstadt: Stiftung: Modellfort nicht gefährdet
Sanierung des militärhistorischen Denkmals weiter möglich / Rohde: Fort sollte nicht vernichtet werden
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Sanssouci - Das Modellfort im Park Sanssouci ist nicht gefährdet. Die Wegearbeiten und Pflanzungen in diesem Bereich gefährdeten das unter einem Rasenhügel konservierte militärhistorische Denkmal nicht und verhinderten ebenso wenig seine spätere Wiederfreilegung. Dies erklärte Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, auf PNN-Anfrage. Damit wandte er sich gegen den Vorwurf der Arbeitsgemeinschaft „Modell-Fort Sanssouci“, die Stiftung täusche die Öffentlichkeit bewusst über ihre Absicht, die Anlage zu vernichten (PNN berichteten).
Im Hopfengarten strebt die Stiftung entsprechend ihrem Denkmalkonzept für den Park Sanssouci eine Rückführung auf die 1826 bis 1837 von Peter Joseph Lenné vorgenommene Gestaltung an. Dazu gehörte im Vorjahr die Freilegung und Instandsetzung eines in den historischen Parkplänen (unter anderem bei Meyer, 1853) verzeichneten Weges, dessen Tragschicht sich unter Rasenbewuchs erhalten hatte. In diesem Frühjahr wurden dann verloren gegangene Baumgruppen nachgepflanzt.
Kaiser Wilhelm II. habe 1893 bei der Einfügung des Modellforts nicht in die Lennésche Gestaltung eingegriffen und sowohl den Weg wie die Bepflanzung erhalten, erklärte Rohde. Als Beweis dafür kann er unter anderem eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1928 vorlegen. Die jüngsten Wiederherstellungsmaßnahmen hätten also nichts mit einer „Vernichtung“ des Forts zu tun. „Die Stiftung hatte zu keinem Zeitpunkt die Absicht, das Modellfort in irgendeiner Weise zu gefährden“, erklärte der Gartendirektor.
Er erinnerte daran, dass die Schlösserverwaltung zu Beginn der 1990er Jahre die durch Humus und Laub überdeckte Anlage wieder freigelegt hatte. Nach zunehmenden Vandalismus- und Umweltschäden wurde das Fort ab 2000 vermessen und dokumentiert und 2004 mit einer Folie und einer Sandschicht abgedeckt sowie einer Rasendecke belegt. Das Landesdenkmalamt habe dieses Vorgehen nach Einspruch der damals neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft geprüft und als fachgerecht eingestuft. Es ermögliche die denkmalgerechte Sanierung des Modellforts, wenn dafür die Finanzierung gesichert werden könne. Gartendirektor Rohde verweist darauf, dass er den AG-Vorsitzenden Peter Feist in einem Gespräch am 3. Juli vergangenen Jahres eine engere Zusammenarbeiten angeboten und ihn auch über die bevorstehenden Gestaltungsmaßnahmen informiert habe. Von der Reaktion des Vereins, der „schlicht Unwahrheiten verbreite“, sei er deshalb unangenehm berührt.
Der Streit um das Modellfort ist in der Stiftung inzwischen zur „Chefsache“ erhoben worden. Generaldirektor Hartmut Dorgerloh will sich an Feist wenden, die Vorwürfe richtig stellen und den Standpunkt der Stiftung erläutern. Die Stiftung werde nun selbst dafür sorgen, dass durch eine Tafel auf das militärhistorische Denkmal hingewiesen wird. Dies habe die Arbeitsgemeinschaft angeregt, aber „bis heute keine Vorschläge zur Präsentation des Modellforts vor Ort eingereicht“.
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